Stiftung fördert Forschung und Rieskratermuseum

Wie eine Fossilien-Sammlung verkauft wurde und damit Forschungsprojekte zum Thema Ries-Geologie gefördert werden sollen

Bei der Stiftungsgründung im Mai 2015: Mitglieder des Vereins Freunde des Rieskratermuseums Nördlingen, weitere Unterstützer und Vertreterinnen der Familie Frickhinger (von links): Prof. Jean Pohl, Prof Stefan Hölzl, Johanna Frickhinger, Markus Landenberger-Schneider, Doris Frickhinger, Thomas Kurtz, Gabi Reinhard, Prof. Wolf Uwe Reimold, Ralf Barfeld, Dr. Kai Wünnemann, Walter Lang. Foto: Christina Zuber

 

Von Christina Zuber

 

Schneckenhäuser, Fische, Krebse – ein paar Zentimeter groß, handtellergroß oder noch ein bisschen größer. Insgesamt 900 Versteinerungen aus der Urzeit umfasste die Fossilien-Sammlung von Karl-Albert Frickhinger. Als der bekannte Sammler im Jahr 2003 starb, vermachte er seine Fundstücke der Stadt Nördlingen. Seitdem lagerten die Stücke im Keller des Rieskratermuseums.

 

„Das tat den Fossilien auf Dauer nicht gut“, sagt Ralf Barfeld, Vorsitzender des Vereins „Freunde des Rieskratermuseums Nördlingen“.  Es musste etwas geschehen, damit die Versteinerungen nicht kaputt gingen. Doch war die Sammlung mit durchaus schönen Exponaten wirklich gut genug für eine Ausstellung? War sie wissenschaftlich relevant? Das galt es herauszufinden. Ralf Barfeld und seine Mitstreiter vom Freunde-Verein holten die Versteinerungen Kiste für Kiste aus dem Keller, fotografierten jedes Stück und erstellten einen Katalog. Dann konnte die Sammlung drei verschiedenen Fossilien-Fachleuten präsentiert werden. Alle drei kamen zu dem Ergebnis: eine sehr schöne Sammlung, aber leider nicht geeignet für wissenschaftliche Zwecke oder eine große Ausstellung.

Damit war klar, wie es weitergehen sollte: Die Sammlung wurde auf Fachmessen zum Verkauf angeboten. Der Gewinn aus den Verkäufen sollte dem Rieskratermuseum und der Ries-Forschung nachhaltig zu Gute kommen. Die Idee einer Stiftungsgründung war geboren.

Pünktlich zum 25. Geburtstag des Rieskratermuseums gründeten die Museumsfreunde die K.-A.-Frickhinger-Stiftung, eine Treuhandstiftung der VR-Bürgerstiftung Ries. Der finanzielle Grundstock konnte durch den Verkaufserlös der Frickhinger-Sammlung gelegt werden.

Ralf Barfeld sagt über den Zweck der Stiftung: „ Wir wollen das Museum unterstützen, aber vor allem auch Arbeiten von Schülern und Studenten prämieren, die sich mit dem Ries beschäftigen.“ Damit soll Heimatinteresse geweckt und gefördert werden.

Dem Stiftungsbeirat gehören an: Ralf Barfeld (Vorsitzender Freunde des Rieskratermuseums), Walter Lang (Kassier), Markus Landenberger-Schneider als Vertreter der Stadt Nördlingen, Prof. Stefan Hölzl (Museumsleiter), Prof. Wolf Uwe Reimold (Museum für Naturkunde, Berlin) und Prof. Harald Hiesinger (Institut für Planetologie, Universität Münster)