Stiftungsgründung war logische Folge

Leonhard Dunstheimer engagiert sich schon viele Jahre für Strafgefangene

 

 

Stiftungsgründer Leonhard Dunstheimer schreibt selbst, wie es zur Stiftungsgründung 2008 kam:

 

Im Vorfeld meines Ruhestands habe ich zusammen mit meiner Frau die Stiftung „Hoffnung“ gegründet. Gereift ist dieser Gedanke im Laufe der Jahre aufgrund meiner vielen persönlichen Gespräche mit jungen Strafgefangenen der Justizvollzugsanstalt Niederschönenfeld. Die ersten Begegnungen kamen bereits 1988 unter Mitwirkung von Herrn Gefängnispfarrer Josef Wölpel zustande. Seitdem besuche ich mehrmals jährlich die Gefangenen vor Ort. Dabei geht es vorwiegend darum, den jungen Betroffenen in ihrer Not das Gefühl der menschlichen Zuwendung zu geben. Zugleich gebe ich aber auch Ratschläge für den Umgang mit ihrer finanziellen Situation nach der Entlassung und organisiere gemeinsam mit Gleichgesinnten humanitäre Aktionen, wie zum Beispiel kleine Geschenke zu Weihnachten.

Regelmäßig einige Stunden hinter Gittern zu verbringen – für mich ist es heute noch wie vor 20 Jahren: Eingesperrt hinter mächtigen Mauern und schweren Türen die Isolation und Einsamkeit, die Ohnmacht und immer wieder auch die Hoffnungslosigkeit dieser jungen Menschen zu spüren, erzeugt ein beklemmendes Gefühl. Es stimmt nachdenklich.

Es ist richtig: Diese Strafgefangenen sind rechtskräftig verurteilt, zumeist wegen Eigentums- oder Gewaltdelikten. Sie sind Täter – keine Opfer. Vor allem aber sind sie auch junge Erwachsene, die häufig bedingt durch ein schwieriges soziales Umfeld auf die „schiefe“ Bahn geraten sind. Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Menschen, denen Berührungsängste widerfahren und nach der Entlassung die weitere Ausgrenzung aus Beruf und Gemeinschaft droht – Menschen also mit wenig Aussicht auf Hoffnung?

Jungen Menschen helfen, die ihre Strafe in der Justizvollzugsanstalt Niederschönenfeld verbüßt haben und nun den Weg zurück in unsere Gesellschaft suchen. Ihnen die Hand reichen und die Chance für einen neuen Lebensentwurf und eine wirkliche Zukunftsperspektive geben – das ist die christliche Botschaft einer Gesellschaft mit menschlichem Antlitz. Es ist das Ziel der Stiftung „Hoffnung“.