Jedem Dorf seine Genossenschaft

Chroniken Rieser Darlehenskassenvereine

Die Raiffeisen-Volksbank Ries feiert die 100- und 125-jährigen Gründungsjubiläen der einzelnen Genossenschaften. Diese Feste bieten einen Anlass, sich mit der Geschichte der jeweiligen Genossenschaft auseinanderzusetzen. Meist entsteht eine kleine Chronik. Hier eine Auswahl.

Darlehenskassenverein Lehmingen - gegründet 1892
Gruppenbild mit vielen Lehmingern um 1900 vor der Rau'schen Bierbrauerei. Damals wurde die Genossenschaft gegründet. Archivfoto: Sammlung Dettweiler

1892
Am 16. Februar wurde in der ersten Generalversammlung Bürgermeister Georg Schachner zum 1. Vorsteher gewählt. Schriftführer ist Lehrer Friedrich Wiedemann. Zinsen für Einlagen sind 3,3 %, für Darlehen 4 %. Der Verein bestellt einen feuerfesten Kassenschrank für 310 Mark.

1893
Der Rechner erhält 60 Mark im Jahr, Vereinsdiener Grießbauer 5 Mark. Nichtmitglieder müssen bei Krediten zwei Bürgen haben.

1894
Es gibt keine Ausleihungen, weil der Kassenstand zum Ankauf von Stroh und Mohnkuchen gebraucht wird.


1896
Sparkassenbüchlein werden angeschafft. Schlechte Stimmung, weil Vereinsgeheimnisse aufgedeckt wurden.

1899
Die Darlehensgrenze wird von 1.000 auf 20.000 Mark erhöht. Vorsteher Völklein leistet Bürgschaft für den Rechner. Die Gemeinde Lehmingen erhält ein Darlehen von 866 Mark, die Kirchenstiftung 100 Mark. Es wird beschlossen, eine Viehwaage und einen Trieur zu kaufen. Getreideputzen kostet pro Zentner 5 Pfennige, für Nichtmitglieder das Doppelte. Das Wiegen eines Schweins kostet 15 Pfennige.
Gemeinde und Verein wollen gemeinschaftlich einen Bau ausführen, der dem Verein als Lager und der Gemeinde als Spritzenhaus dienen soll.
 
1901
Das Warengeschäft läuft sehr gut. Es wurden Mais, Thomasmehl, Kainit, Salpeter und Mohnkuchen für knapp 2.500 Mark bezogen.


1905
Der Rechner will sein Amt niederlegen. In zwei außerordentlichen Generalversammlungen wird jedoch kein Nachfolger gefunden, so dass der Rechner doch weitermacht.

1907
Das Rechnergehalt wird von 120 auf 150 Mark pro Jahr erhöht. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Michael Straßner.

1908
Generalversammlung im Rau‘schen Gasthaus: Die Mitglieder beantragen, die neu gegründete Feuerwehr im Ort finanziell zu unterstützen. Es wurde beschlossen, 156 Mark zu geben. Insgesamt hat der Verein 52 Mitglieder.

1909
Generalversammlung im Anger‘schen Gasthaus: Die Mitglieder wählen den Landwirt Friedrich Schürer (Nr. 34) zum neuen Vereinsvorsteher.

1911
Die Vereinsstatuten des Mittelfränkischen Verbandes wurden angenommen und vom königlichen Amtsgericht in Neuburg eingetragen. Der Verein soll als gemeinnützig anerkannt werden. Eine Wiesenegge und eine Ackerwalze werden angeschafft, außerdem drei Wechselpflüge. Einer davon wird von den Mitgliedern in Lochenbach verwendet werden.

1912 bis 1919
Aus diesen Jahren gibt es nur wenige Aufzeichnungen. Im Frühjahr und Herbst wurden zwar Versammlungen abgehalten, konkrete Zahlen sind nicht überliefert, nur von guten Geschäften ist die Rede.


1919
Frühjahrsversammlung im Gasthaus Angerer: Neuer Rechner ist Friedrich Straßner.

1921
Das Warengeschäft im vergangenen Jahr ergab folgende Zahlen:
Einnahmen    148.445 Mark
Ausgaben    110.900 Mark
Reingewinn    37.545 Mark

Generalversammlung im Gasthaus Otto Güthner: Die Anlehensgrenze wurde von 200.000 auf 400.000 Euro erhöht. Das Rechnergehalt berägt 600 Mark jährlich. Für das Fahren von Kalk (aus Röckingen) wird 1 Mark pro Zentner bezahlt.
Die Mitglieder beschließen, eine Schrotmühle und einen elektrischen Motor anzuschaffen.

1922
Die Inflation ist auch in Lehmingen spürbar: Infolge der Geld-Entwertung wurde der Zins der Geldausgleichsstelle erhöht.

1924
Generalversammlung im Gasthaus Angerer: Friedrich Sauler wird zum neuen Rechner gewählt.
Der Geschäftsanteil der Mitglieder wird auf 10 Goldmark festgesetzt, mindestens 3 Goldmark müssen angezahlt werden.
Nachdem die Leberegel-Seuche auch in Lehmingen viel Schaden angerichtet hat, zahlreiche Tiere verendeten und die Landwirte große finanzielle Einbußen haben, sucht der Verein nach Lösungen: Man will bei der Kreiskasse einen Kredit für die geschädigten Mitglieder anfragen.

1928
Bei der Generalversammlung im Gasthaus Angerer sind 39 Mitglieder anwesend. Während der Sitzung kommt es zu Streitigkeiten, weil Düngemittel fehlt und der Verein um 289 Mark geschädigt wurde. Die Sitzung wird vertagt. Eine Woche später wird das Thema nochmals aufgenommen. Alle Mitglieder sollen ihre Beobachtungen vorbringen, damit über eine Entlastung beraten werden kann und die Angelegenheit bereinigt wird.

1930
Friedrich Straßner (Nr. 40) wird bei der Generalversammlung neuer Vorsteher, Johann Wiedemann neuer Aufsichtsratsvorsitzender. Die Herren Schürer, Straßner und Sauler werden als Ehrenmitglieder in ihrem Amt belassen. Die Streitigkeiten scheinen beigelegt.

1931
Bei der Frühjahrsversammlung wird der Zinssatz für Einlagen auf 7 Prozent, für Darlehen auf 10 Prozent festgelegt.
Die Eierabsatzgenossenschaft Nürnberg wirbt um die Lehminger Vereinsmitglieder. Die Versammlung will abwarten, was die anderen Vereine machen.
Bei der Generalversammlung im Herbst referiert Kreisanwalt Bach. Er schlägt vor, dass der Verein von Nürnberg abgetrennt und sich Augsburg oder München anschließen soll. Die Mitglieder wollen aber bei Nürnberg bleiben.

1932
Der Verein feiert sein 40-jähriges Bestehen. Bei der Generalversammlung wird die schlechte Wirtschaftslage beklagt und die Zunahme der schriftlichen Arbeit. Der Warenverkehr in Lehmingen hat sich verringert. Auch das wird der allgemein schlechten Wirtschaftslage zugeschrieben.


1933
Die Genossenschaft in Lehmingen nimmt die Satzung der Bayerischen Zentraldarlehenskasse an.
Eine Obstpresse wird gekauft. In vielen landwirtschaftlichen Betrieben fehlt geeigneter Lagerraum. Deshalb werden die Vorräte im Lagerhaus des Vereins „bis zur Bedarfszeit“ gelagert.

1934
Der Vorstand berichtet, dass die Geschäfte wieder besser gehen, im Jahr 1933 konnte ein Gewinn von 919 Mark erzielt werden. Nach dem Gleichschaltungsgesetz der Nationalsozialisten wird das neue Einheitsstatut eingeführt. Der Verein heißt jetzt offiziell Spar- und Darlehenskasse Lehmingen.

1935
Die Vorstandschaft mahnt die Mitglieder an, sich am Nationalspartag am 29. Oktober zu beteiligen „im Sinne unseres Führers“.
In Lochenbach wird eine neue Viehwaage bis 1.000 Kilogramm für 309 Reichsmark gekauft und aufgestellt.

1936
Wer die Schweigepflicht verletzt oder Unwahres über den Verein erzählt, zahlt 25 Reichsmark Strafe.
In Lochenbach wird ein Beizapparat angeschafft, in Lehmingen eine Sternwalze. Jedes Mitglied erhält bei der Generalversammlung einen Liter Freibier.

1937
Die Generalversammlung beschließt, ein neues Lagerhaus im Garten des Anwesens Straßner (32) zu bauen.

1938
Die Strafgelder werden erhöht. Schweigepflichtverletzungen kosten 200 Reichsmark.
In einer außerordentlichen Generalversammlung wird Wilhelm Schmutterer neuer Vorsteher als Nachfolger von Bürgermeister Friedrich Straßner, der über „Arbeitsüberhäufung“ klagte.

1939
Die Gemeinde Lochenbach stellt das Anwesen Nr. 6 zur Verfügung: Darauf soll ein Feuerhaus und ein Kunstdüngerlager errichtet werden. Außerdem werden eine Tafelwaage für Kleesamen und eine Schreibmachine angeschafft.


1940
Der Verein gibt 259 Reichsmark aus, um die Maul- und Klauenseuche zu bekämpfen.

1946
Erste Generalversammlung nach dem Krieg am 21. November.


1948
Informationsveranstaltung zum Thema Alterskasse.

1949
Der Acker „Im Steig“ wird an die Kirchengemeinde verkauft.

1952
Neue Firmierung: Raiffeisenkasse Lehmingen. Das Wort „arische Abstammung“ wird aus dem Statut gestrichen.

1953
Generalversammlung in Lochenbach. Ein Liter Freibier pro Mitglied.

1957
Der Verein unterstützt die Gemeinde Lochenbach mit 1.000 DM für den Bau eines Kühlraumes.

1962
Das Grundstück neben dem Lagerhaus wird erworben.

1963
Da der Lagerraum nicht mehr ausreicht, wird beschlossen, sofort einen Erweiterungsbau am Lagerhaus zu errichten.
Alle Mitglieder des Vorstandes uns Aufsichtsrates treten zurück. Neuwahlen: Karl Reulein wird neuer Vorstand.
Die „beschränkte Haftung“ wird einstimmig beschlossen: Die Haftsumme wird auf 3.000 DM festgesetzt.

1964
Bei der Generalversammlung sind 64 Mitglieder anwesend. Informationen über das Prämiensparen.

1965
Nach dem Tod von Karl Reulein wird Friedrich Greß am 21. Mai zum Vorsitzenden gewählt. Am 17. September muss die Versammlung erneut zusammentreten, nachdem Friedrich Greß tödlich verunglückt war. Neuer Vorsteher wird Karl Fuchs.


1967
75-jähriges Bestehen wird mit zahlreichen Ehrengästen gefeiert, darunter Landrat Gerhard Müller und Landwirtschaftlicher Rat Beck und zahlreichen Vertretern der Nachbargenossenschaften. Lagerhalter Christian Kaumeier und Rudolf Schachner wurden geehrt. 138 Lehminger und 23 Ehrengäste waren anwesend.

1970
Am 24. November beschließt die Versammlung, mit der Raiffeisenbank Oettingen und Umgebung zusammenzugehen. Die Verschmelzung wurde am 25. März 1971 vollzogen.

Heute hat die RVB Ries in Lehmingen 117 Mitglieder. Genossenschaftlicher Vertreter ist Volker Schürer.

 

Diese Chronik entstand im Vorfeld des 125-jährigen Jubiläums der Raiffeisen-Genossenschaft in Lehmingen. Gefeiert wurde im Juni 2017 im Festzelt an der Wörnitz.

Ein herzliches Vergelts Gott sagen wir Herbert Dettweiler, Preisträger des Rieser Heimatpreises. Er hat die Texte recherchiert, mit Zeitzeugen gesprochen und viel Bildmaterial für die Chronik und einen Sonderblickpunkt zusammengetragen. Er ist maßgeblich für die Entstehung verantwortlich.

Aufhausener Darlehnskassen-Verein - gegründet 1892

1892

Am 4. Februar tritt der Aufsichtsrat des Aufhausener Darlehnskassen-Vereins erstmals zusammen. Den Vorsitz des Gremiums hatte Konrad Wunder inne. Am 1. Mai findet die Generalversammlung statt. Die Mitglieder beschließen am 9. Oktober einen Zinssatz von 3,5 Prozent auf Spareinlagen.

 

1893

Die Mitglieder legen den Rechnerlohn auf jährlich 50 Mark fest. Aus dem Gewinn einer Versteigerung wird ein Trieur angeschafft.

 

1894

Der Trieur wird rege genutzt. Die Nutzung kostet 5 Pfennige pro Mitglied, für andere 10 Pfennige. Man beschließt, eine Dezimalwaage anzuschaffen.

 

1895

Pfarrer Jäger wird versetzt. Als Vereinsvorsteher folgt ihm Lehrer Herrmann. Der Rechnersold wird auf 80 Mark erhöht.

 

1896

Guthabenzinsen für Nichtmitglieder werden auf 3,25 Prozent gesenkt.

Gemeinschaftlich wird Thomasphosphatmehl und Kainit bestellt.

 

1897

Die Mitglieder beraten, ob sie eine Molkerei im Ort errichten sollen. Das Projekt wird jedoch zurückgestellt. Wiesendünger wird bei der Firma Raiffeisen in Nürnberg gemeinschaftlich bestellt.

 

1899

Lehrer Herrmann wird versetzt, Lehrer Rutz wird sein Nachfolger als Vorsteher.

 

1900

Die Zinsen für Einlagen steigen auf 4 Prozent. Zinssatz für Darlehen 4,5 Prozent.

 

1901

In der Generalversammlung wird beschlossen, eine hölzerne Ackerwalze anzuschaffen.

 

1902

Der Rechner erhält 125 Mark pro Jahr.

 

1903

Von einigen Mitgliedern wurde angeregt, eine Viehwaage anzuschaffen. Man konnte sich jedoch nicht einigen und vertagte die Angelegenheit. Auch der Antrag, einen Flaschenzug zum Aufheben des Brunnentanks anzuschaffen, wurde zunächst vertagt.

Ein Mitglied, das unentschuldigt bei der Versammlung fehlte, wird mit 20 Pfennig Strafe belegt.

 

1904

Als Vereinsdiener wird Georg Wiedemann bestellt. Er erhält 5 Mark pro Jahr.

Der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug 908 Mark. Nach Abzug für Stiftungs- und Reservefonds verbleibt ein Rest von 242 Mark zur freien Verfügung der Mitgliederversammlung. Die Mitglieder votierten für folgende Investitionen: eine schwere und eine leichtere Wiesen-Egge, eine Ringelwalze mittlerer Sorte und ein Flaschenzug. Der Vorstand wird beauftragt, Angebote einzuholen.

Der Vorstand darf Darlehen bis zu einer Höhe von 7.000 Mark  bewilligen. Die Grenze für den Aufsichtsrat wird auf 30.000 Mark festgesetzt.

 

1905

Erstmals wird ein „kleiner Verlust“ verzeichnet. In der Generalversammlung werden die Vereinsmitglieder beruhigt. Schuld an den schlechten Zahlen sind die rückläufigen Zinsen bei der Zentraldarlehenskasse. „Es braucht daher niemand meinen, dass durch die Verwaltung des Vereins der Verlust entstanden sei.“

Neuer Vereinsdiener ist Friedrich Benninger.

Bei der Einlagen-Verzinsung wird unterschieden: Nichtmitglieder aus Aufhausen bekommen 3,25 Prozent, Auswärtige nur 3 Prozent.

 

1906

Der Trieur des Vereins ist Thema der Generalversammlung. Es habe sich eingebürgert, den Trieur oft nur wegen geringer Mengen auszuleihen und dann nicht sofort wieder an seinen Standort zurückzubringen. Außerdem seien zwei Schraubenschlüssel abhanden gekommen. Deshalb erfolgt der Beschluss: Wer drei oder weniger Zentner Getreide reinigen will, soll sein Getreide zum Trieur bringen. Außerdem wird nach Stunden abgerechnet.

Im Herbst gibt es einen Wechsel in der Vorstandschaft. Nachdem Lehrer Mathias Rutz ausscheidet, wird Georg Schröppel (Hausnr. 21) gewählt. Auf seinen Posten im Aufsichtsrat folgt Georg Benning. Der Zimmermeister Johann Thum wird als Vertrauensmann für Versicherungswesen gewählt.

Das Mitglied Georg Schröppel (Nr. 57) wird für die nächsten drei Jahre den Trieur aufbewahren und bekommt dafür 20 Mark aus der Vereinskasse.

 

1907

Unruhe im Dorf: Der Bruckmeierische Bauernhof wird verkauft, der Verein hat großes Interesse, den Hof zu erwerben. In der Mitgliederversammlung im August wird beschlossen, dass man möglichst verhindern soll, dass ein „fremder Handelsmann in unsere Gemeinde“ kommt. Falls sich doch ein Auswärtiger niederlässt, sollen die Vereinsmitglieder diesen Handelsmann boykottieren. Wer etwas bei dem Neuen kaufen sollte, wir am selbigen Tag aus dem Verein ausgeschlossen und mit einer Geldstrafe belegt.

 

1909

Der Vereinsdiener Friedrich Benninger wurde wieder für ein Jahr aufgestellt. Sein Lohn: 5 Mark.

 

1910

Erstmals werden bei den Aufsichtsratswahlen Wahlzettel verwendet. Von 46 Stimmzetteln waren dann 16 ungültig. Matthäus Bruckmeier wird Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Vereinsdiener wird Friedrich Eberhardt. Dessen Jahreslohn steigt auf 6 Mark. Die Dezimalwaage und den Trieur bewahrt Georg Schröppel weitere drei Jahre auf.

Die Mitglieder beantragen, eine Mostpresse zu kaufen. Der Vorstand prüft die Idee. Außerdem stand zur Diskussion, eine zweite Ringelwalze anzuschaffen.

 

1911

20 Tagwerk Äcker und Wiesen  und 10 Tagwerk „Haide“ auf dem Hopfenfeld stehen zum Verkauf. Die Mitglieder beauftragen den Vorstand, mit dem Besitzer, Lukas Lutz vom Baumgrüßerhof, zu verhandeln.

Im Sommer gibt es einen „großen Krach“ mit einigen Aufsichtsratsmitgliedern, die daraufhin aus dem Verein austreten. Drei neue Mitglieder werden gewählt, Vorsitzender wird Kaspar Benninger. Im Winter wird die Ringelwalze für 80 Mark vom Möttinger Lagerhaus abgekauft.

 

1912

Der Verein kommt wieder in ruhigeres Fahrwasser. Bei den turnusgemäßen Wahlen werden alle Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder per Akklamation wiedergewählt.

 

1913

Versicherungen sind ein großes Thema in diesem Jahr. Der Vorstand stellt den Mitgliedern die Volksversicherung vor und fordert die Mitglieder auf, die Angebote dieser Firma zu nutzen, wenn sie ihr Leben versichern wollen. Es meldete sich aber kein Mitglied zu dieser Versicherung. Im Protokoll heißt es: „Überhaupt lässt sich bei uns kein Mensch versichern.“

 

1914

Nach dem Tod von Schmiedmeister Kaspar Benninger wird ein neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats gewählt: Georg Maurer.

Friedrich Eberhardt bleibt weiter der Vereinsdiener.

Die Weltpolitik sind auch in Aufhausen spürbar: Die Mitglieder beschließen, den „im Felde stehenden Kriegern“ Strumpfsocken, Pulswärmer, Ohrenwärmer und Handschuhe zu schicken, „welche freiwillig unsere Frauenzimmer stricken“. Dafür werden 60 Mark bewilligt.

 

1915

Der Verein kauft das Haus Nr. 29 für 600 Mark.

Die Mieterin im Vereinshaus, Barbara Ganzenmüller, bleibt ein weiteres Jahr für 10 Mark. Der Keller des Vereinshauses wird mit den anderen Räumlichkeiten verpachtet.

Eine Viehwaage soll angeschafft werden.

 

1917

Barbara Ganzenmüller pachtet nun auch den Vereinsgarten für 2 Mark.

Der Verein hat schon eine Kriegsanleihe von 33.000 Mark gezeichnet und will eine weitere Krieganleihe über 10.000 Mark zeichnen.

 

1918

Nach dem Tod von Vorsteher Georg Schröppel wird Georg Maurer sein Nachfolger.

Eine neue Ringelwalze soll gekauft werden. Im Winter soll eine Ackerwalze und eine Wiesenegge wieder instandgesetzt werden.

1920

Aus den Reserven soll eine Mostpresse und die alte Ackerwalze repariert werden.

 

1921

Der Vorstand macht Werbung  bei den Aufhausener Mitgliedern: Die Filiale Nürnberg bietet Tabak, Zigarren, Zigaretten und Textilwaren. Die Mitglieder beschlossen aber, ohne Muster und Preis nichts zu bestellen.

Die Inflation in den 20er-Jahren macht sich bemerkbar: Die Mitgliedereinlage soll auf 250.000 Mark erhöht werden. Der Mietpreis des Vereinshauses soll auf 80 Mark festgelegt werden.

Katharina Mühlbacher wird zur Vereinsdienerin bestellt. Lohn: 25 Mark.

Die Mitglieder wünschen sich eine fahrbare Mosterei „so bald wie möglich“. Der Vorstand macht Werbung für Beteiligungen am Walchenseekraftwerk.

Der Jahresgewinn beträgt 1687 Mark, die Bilanzsumme rund 250.000 Mark.

 

1922

Das Rechnergehalt beträgt jetzt 600 Mark.

 

1923

Auch an den Mietpreisen erkennt man die Inflation. Für das Vereinshaus werden 5.000 Mark Miete festgesetzt.

Zwei Säcke Reis wurden versteigert für 4.000 Mark pro Stück.

Pro Zentner Obst soll beim Mosten ein Preis von 4 Milliarden Mark verlangt werden.

 

1925

Die Krautgärten und Äcker des Vereinsanwesens Nr. 37 werden auf neun Jahre verpachtet.

 

1926

Rechner Benning muss sein Amt wegen einer Augenkrankheit niederlegen. Sein Nachfolger wird Johann Thum. Sein Sohn Friedrich Thum ist neuer Vereinsdiener.

Kaspar Wüst bietet an, seine „Halte“ im Bollstädter Feld gegen die „Vereinshalte“ Nr. 37 zu tauschen. Der Antrag wird mit drei Gegenstimmen angenommen.

Rechner Thum belegt im Jahresverlauf zwei Rechnerkurs in Nürnberg. Der Vorstand dankte für sein Engagement.

 

1928

Der Vereinsstadel soll neu verpachtet werden. Friedrich Müller steigert die Pacht für 8,40 Mark.

Ein Gang nach Nördlingen soll in Zukunft mit 3 statt 2 Mark vergütet werden.

 

1929

Bei Versteigerungen kommt auch ein blauer Arbeitskittel unter den Hammer: Erlös 2 Mark.

 

1930

Keine besonderen Vorkommnisse bei den Wahlen zum Vorstand und Aufsichtsrat. Jedoch eine Kampfabstimmung bei der Wahl zum Rechner. Der amtierende Rechner Johann Thum verlangt eine höhere Vergütung von 300 Mark, angelehnt an die Rechnerlöhne der Nachbarvereine. Nach einer Aussprache bietet sich Friedrich Zöllner als Kandidat an und verlangt 240 Mark. Einen Monat später wird Johann Thum zum Rechner gewählt und setzt seine Forderung nach Lohnerhöhung damit durch.

 

1931

Der Vereinsstadel brennt komplett ab. Es wird beschlossen, dem Pächter Friedrich Müller die Pacht für das ganze Jahr zu erlassen.

Eine Mosterei, ein Trieur, eine hölzerne Walze und eine Dezimalwaage sollen angeschafft werden.

 

1932

Bei der Kirchenverwaltung soll ein Teil des Pfarrgartens erbeten werden, um ein Lagerhaus zu errichten.

Der Vorstand appelliert an alle Mitglieder, ihre Waren vom Verein zu beziehen.

 

1937

Ein Trockenbeizapparat wird angeschafft

Wenn die Dämpfkolonne von Aufhausen nach Forheim gebracht wird, erhält der Fuhrmann 2 Reichsmark. 

 

1939

Rechner Johann Thum muss nach internen Querelen seinen Posten räumen. Landwirt Johann Benninger wird sein Nachfolger. Vereinsdiener ist Eugen Seiler. Die Kartoffeldämpfkolonne bedient Friedrich Eberhardt, Nr. 40.

 

1943

Eine Saatgutreinigungsanlage soll angeschafft werden.

 

1952

Kassenbestand in bar: 1067 Mark

 

1953

Schadhafte Mauern am Lagerhaus sollen noch in diesem Jahr  repariert werden.

 

1954

Beratungen über Neubau eines Lagerhauses

 

1964

Eine Unkrautspritze wird gekauft, Spritzwart ist Johann Link.

 

1965

Bau eines Kohleschuppens wird zurückgestellt.

 

1967

Beratungen über Verschmelzung

 

1969

Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Forheim zur Raiffeisenkasse Oberes Kesseltal

 

1975

Bau der neuen Geschäftsstelle Am Keller.

 

1980

Zusammenschluss mit der Raiffeisenkasse Amerdingen

 

2003

Fusion mit Raiffeisen-Volksbank Ries

 

2012

Umfangreiche Modernisierung der Geschäftsstelle und Installation eines Defibrillators.

 

 

Herzlichen Dank an Günter Besel aus Amerdingen. Dank seiner Hilfe konnte diese Chronik entstehen.

Darlehenskassenverein Auhausen - gegründet 1891
In diesem Buch ist die Gründung des Darlehenskassenvereins aufgezeichnet. Jahrzehntelang wurde handschriftlich protokolliert.

2. August 1891

40 Gründungsmitglieder gründen den Darlehnskassenverein Auhausen im Gasthaus Lutz. Die Initiative hatte Pfarrer Beist übernommen.

Die Vorstandschaft setzte sich zusammen aus: 

1. Pfarrer Beist

2. Georg Berger

3. Friedrich Mayer, Müller

4. Georg Hörmann, Landwirt

5. Andreas Strauß

6. Karl Maier

7. Leonhard Roth

Rechner war Leonhard Prechter.

 

Über die ersten Jahre der Genossenschaft kann wenig berichtet werden. Die Protokollbücher bis 1910 existieren nicht mehr.

1910 wird Karl Kaußler als Aufsichtsratsvorsitzender genannt. Sein Stellvertreter ist Leonhard Kugler, weiteres Mitglied ist Georg Glaß.

 

1910     

Am 29. Mai findet die Generalversammlung im Gasthaus Burkhard statt. 22 Mitglieder sind anwesend. Aufsichtsratsvorsitzender Kaußler bilanziert 656 Mark Gewinn. 23 Zentner Kleie werden an die Mitglieder verteilt.

Am 29. Oktober findet die Herbst-Generalversammlung statt. 31 Mitglieder sind anwesend. Sie beschließen, einen neuen Dreschwagen anzuschaffen.

 

1911

Am 2. Juli findet verspätet die Frühjahrs-Generalversammlung im Gasthaus Kugler statt. Aus dem Vorjahr konnten 80.300 Mark Einnahmen erzielt werden. Ausgegeben wurden 75.600 Mark. Der Kassenbestand beträgt 4700 Mark, der Gewinn 95 Mark.

Die Mitglieder legen Tarife für die Nutzung der Genossenschafts-Dreschmaschine fest: 

Für Mitglieder 1,70 Mark pro Stunde, alle anderen zahlen 2,70 Mark pro Stunde.

Der Rechner Leonhard Prechter wird wiedergewählt. Als neuer Lagerverwalter fungiert Friedrich Vogt. Er folgt Georg Amslinger.

Weiter wurde beschlossen: Um vom königlichen Bezirksamt Nördlingen als gemeinnütziger Verein anerkannt zu werden, wird das Statut als mittelfränkischer Darlehnskassenverein übernommen.

 

1912

Unangenehme Aufgabe für Aufsichtsratsvorsitzenden Kaußler: Er ermahnt die Mitglieder, Zinsen und Warenrückstände aus den Vorjahren zu bezahlen. Dies sei durch die externe Revision angemahnt worden. Außerdem appellierte er an die wohlhabenden Mitglieder, dem Darlehenskassenverein mehr Einlagen zuzuführen.  Ohne Geldvorrat sei schließlich keine Kassenreserve möglich. Dann wären höhere Zinsen notwendig.

 

1914

Zwei Jahre später ist der Ton bei der Generalversammlung wieder gemäßigter. Zusammen beziehen die Mitglieder Futtermittel und Kunstdünger für 5.600 Mark. Jedes Mitglied erhält ¼ Pfund Runkelrübensamen.

Der Verein hatte einen „schönen Reingewinn” erwirtschaftet. Es wurde beschlossen, dass bei der Generalversammlung deshalb „2 Fass Bier” getrunken werden sollen.

 

1915

Kauf eines Dreschwagens für 3000 Mark Kriegsanleihe.

 

1917

Abschluss eines Vertrages mit dem landwirtschaftlichen Verein Oettingen über 100 Maisschrot. Als Gegenleistung muss der Verein 25 Vertragsschweine, im Gewicht nicht unter 180 Pfund, bis 1. Oktober an die Bayerische Fleischversorgungsstelle liefern.

Eine Viehwaage mit 26 Zentnern Tragkraft wird angeschafft

Ein neuer Aufsichtsrat wird nicht gewählt. Die Wahl wird verschoben, bis der Krieg vorbei ist.

Für den Rechner gibt es eine Gehaltserhöhung: neuer Rechnerlohn jetzt 200 Mark, vorher 150 Mark - pro Jahr.

 

1919

Bei der Generalversammlung wird die Einlagengrenze auf 450.000 Mark erhöht.

Eine Ära geht zu Ende: Rechner Leonhard Prechter tritt nach 28 Jahren zurück.

Auch der Vorsteher Hörmann hört auf. Neuer Vorsteher wird Heinrich Prechter, neuer Rechner der Bäckermeister Karl Kaußler.

 

 

1921

Eine Zahl kann gefeiert werden: Der Jahresumsatz ist erstmals größer als 1 Million Mark.

 

1922

Man steuert auf die große Inflation zu. Das zeigt sich am Gehalt des Rechners. Es wird von 1000 Mark auf das Zehnfache, 10.000 Mark, pro Jahr erhöht.

 

1923

Im Inflationsjahr weist der Darlehenskassenverein keine Zahlen aus.

Um eine Vorstellung von den ungeheuer großen Zahlen zu bekommen, hier einige Beispiele: Ein Pfund Roggenmehl kostet 42.200 Mark, ein Zentner Kartoffeln über 143.000 Mark, ein Ei kos­tet 8.800 Mark.

 

1926

In Auhausen wird die Molkereigenossenschaft gegründet. Die neue Genossenschaft möchte das Grundstück Reisenacker erwerben.

 

1932  

Bei der Generalversammlung ist Verbandsrevisior Dr. Mühlbauer anwesend. Es geht um eine wichtige, formale Neuerung: Der Darlehenskassenverein Auhausen tritt aus dem mittelfränkischen Genossenschaftsverband aus. Gleichzeitig schließt er sich dem Bayerischen Landesverband für Genossenschaften Raiffeisen e.V. an.

Der Geschäftsanteil wird auf 10 Mark festgesetzt. Der Geschäftsanteil wird nicht verzinst.

 

1934

Bürgermeister Kaußler scheidet als Rechner aus, sein Nachfolger wird Friedrich Schäfer.

 

1936

Als Strafgeld für die Verletzung der Schweigepflicht durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder werden 20 Reichsmark festgelegt.

 

1938

Bürgermeister Kaußler beantragt, der Gemeinde einen Teil des Lagerhauses als Spritzenhaus zu überlassen. Der Antrag wurde angenommen.

 

1942

Eigentlich ein Grund zum Feiern: Der Darlehenskassenverein besteht seit 50 Jahren. Eine Feier findet mitten im 2. Weltkrieg jedoch nicht statt, soll aber nachgeholt werden. Der Bayerische Landesverband sendet eine Glückwunschurkunde nach Auhausen.

 

1943

Unstimmigkeiten innerhalb der Genossenschaft. Rechner Schäfer wehrt sich gegen Anschuldigungen, er habe Fehler bei der Kunstdüngerverteilung gemacht. Er tritt aus der Genossenschaft aus. Schließlich wird er als Rechner wiedergewählt. Er nimmt die Wahl an, sagt aber, dass er in Zukunft keinen Dünger mehr verteilen wolle.

 

1944

Die letzte Generalversammlung vor Kriegsende findet im Gasthaus Kollmar statt. 28 Mitglieder sind anwesend. Es wird ein Gewinn von 667 Reichsmark ausgewiesen.

Geschäftsanteil wird auf 50 Reichsmark festgesetzt.

Neuwahlen zum Aufsichtsrat und Vorstand werden bis nach Kriegsende zurückgestellt.

 

1947

Der Verein nimmt seine Tätigkeiten wieder voll auf. Bei der ersten Generalversammlung nach dem Krieg sind 33 Mitglieder anwesend. Der Jahresabschluss der vergangenen Jahre wird von Revisor Maisch vorgetragen.

Die Wahlen bringen folgende Ergebnisse: 

Neuer Vorstand ist Hans Schaudig.  Seine Stellvertreter Georg Gebert und Heider. Im Aufsichtsrat übernimmt Friedrich Kaußler den Vorsitz, weitere Mitglieder sind Hubel und Georg Hertlein.

Als Rechner wird Christian Schweinzer bestätigt, der bereits seit 1945 im Amt ist.

 

1952  

Generalversammlung im Gasthaus Kollmar. Der Darlehenskassenverein gibt sich einen neuen Namen und firmiert ab sofort unter Raiffeisenkasse Auhausen.

Neuer Vorsitzender ist Friedrich Lettenbauer.

Der Geschäftsanteil beträgt jetzt 100 D-Mark.

Das Eigenkapital ist 4.755 D-Mark, als neue Kreditgrenze werden 3.000 D-Mark festgelegt.

 

1956

Die Geschäfte kommen in den 50er-Jahren wieder gut in Schwung. Größere Anschaffungen werden in der Landwirtschaft getätigt. Die Raiffeisenkasse unterstützt ihre Mitglieder, indem die Kreditgrenze auf 19.000 D-Mark angehoben wird.

Bei der Generalversammlung erhält jeder Anwesende eine Brotzeit und 5 Liter Bier.

 

 

1959

Die Raiffeisenkasse Auhausen orientiert sich nach Oettingen. Der Warenbezug wird künftig über die Oettinger BayWa organisiert, nicht mehr über die BayWa Wassertrüdingen.

 

1961

Moderne Maschinen werden notwendig: Die Genossenschaft kauft zwei Kartoffellegemaschinen.

 

1962

Friedrich Zimmerer wird neuer 1. Vorstand und löst Friedrich Lettenbauer ab.

 

1963

Ein wichtiges Datum für die Mitglieder: Bisher haftete jedes Mitglied mit seinem Vermögen in unbeschränkter Höhe. Jetzt wird die Genossenschaft umgewandelt in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung.

 

1966

Am 28. August feiert die Genossenschaft ihr 75-jähriges Bestehen in Auhausen. Die große Festversammlung wird musikalisch umrahmt vom Posaunenchor und Darbietungen der Jugend.

Als Ehrengast sprach Obergenossenschaftsrat Dr. Anton Sutty vom Bayerischen Raiffeisenverband. Er bestärkte die Mitglieder, weiterhin treu zu ihrer Genossenschaft zu stehen. Der Dachverband sei auch immer ein zuverlässiger Partner der ländlichen Genossenschaften, sagte der Gast aus München. Für den Bezirksverband Schwaben gratulierte der Verbandspräsident Markus Deffner. Er sagte, dass besonders die EWG die Landwirte vor große Probleme stelle, das „Miteinander” sei deshalb wichtiger denn je. Für die Bayerische Raiffeisen-Zentralbank gratulierte

Dr. Konrad Kilgertshofer.

Besonders herzlich wurden Altpräsident Georg Bachmann und Bezirksverbandspräsident Rudolf Bachmann (Mittelfranken) in der Versammlung aufgenommen. Georg Bachmann konnte selbst noch aus den Anfangsjahren der Auhausener Genossenschaft berichten. Er würdigte vor allem die Leistung von Pfarrer Beist, der in Auhausen wie in vielen anderen Orten im schwäbisch-mittelfränkischen Raum an der Gründung einer Genossenschaft beteiligt war.

Für das Landwirtschaftsamt Nördlingen gratulierte Landwirtschaftsrat Wilhelm Beck, für die BayWa Karl Häslein und für die Bausparkasse Schwäbisch Hall Christian Thum.

 

1971

Die Bilanzsumme steigt über 1 Million D-Mark. Der Bilanzgewinn beträgt 5.600 D-Mark.

 

1976  

Generalversammlung im Gasthaus Kollmar mit Bezirksdirekor Radowitz. Das Bundesaufsichtsamt verlangt qualifizierte Fachkräfte in den Banken.

Vorstand Zimmerer schlägt vor, mit der Raiffeisenbank Oettingen zusammenzugehen. Eine erste Abstimmung ergibt jedoch eine andere Präferenz: Die Mitglieder wünschen sich mit rund zwei Dritteln Mehrheit eine Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Westheim. Am 18. März findet eine weitere Generalversammlung statt: 78,5 Prozent der 95 anwesenden Mitglieder wollen mit Oettingen fusionieren.

 

1986

Die neue Geschäftsstelle am Raiffeisenplatz wird eingeweiht.

Jubiläumsjahr 2016

Heute gibt es in Auhausen und Lochenbach 334 Mitglieder der RVB Ries. Sie werden vertreten durch Karlheinz Meyer, Karl Röttinger und Marianne Siegfried. Meyer ist zugleich Genossenschaftlicher Beirat.

Helmut Ballheimer war viele Jahre im Aufsichtsrat tätig: 1993 bis 1998 bei der Raiffeisenbank Oettingen, danach bis 2011 bei der Raiffeisen-Volksbank Ries.

 

Darlehenskassenverein Heuberg eGmuH - gegründet 1891

Am 18. Mai 1891 kamen 25 Heuberger zusammen und gründeten den Darlehenskassenverein Heuberg eGmuH. Die Gründungsversammlung leitet der damalige Bürgermeister Chris­tian König.

Die Mitglieder legten fest, dass Spareinlagen mindestens 2 Mark betragen sollen und dass jeweils im März und Oktober Generalversammlungen abgehalten werden. Wer nicht erscheint, zahlt 30 Pfennig Strafe.
Das Rechnergehalt soll erst nach dem ersten Geschäftsjahr festgesetzt werden. Der Rechner, der Lehrer Friedrich Weiß, ist einverstanden.
Zum Vorstandsvorsitzenden wurde der Landwirt Christian Hertle (Hausnr. 25) gewählt, sein Stellvertreter ist der Metzger Johann Eberle (13). Weitere Mitglieder des Vorstandes waren: Bürgermeister Christian König (24), Johann Linse (22) und Johann Schreitmüller (43).
Vorsitzender des Aufsichtsrats war Johann Volk (19), sein Stellvertreter Christian Wiedenmann (51).  Weitere Mitglieder waren: Johann Eberle (21), Balthas Dollmann (17), Friedrich Meyer (36), Gottfried Eberle (2), Christian Bög (14), Christian Husel (50), Jakob Klemm (52).
In der Generalversammlung am 29. Dezember 1891 waren 23 Mitglieder anwesend. Im ersten Geschäftsjahr war ein Verlust von 17 Mark entstanden. Dieser konnte ausgeglichen werden, weil der Vereinsbeitrag zum Verband (20 Mark) erlassen wurde.

1892
Es kehrt Routine ein: Das Rechnergehalt wird auf 40 Mark festgesetzt, der Vereinsdiener erhält pro Jahr 5 Mark.
Gemeinschaftlich kaufen die Mitglieder 100 Liter Maschinenöl zum Preis von 26 Mark bei der Kölner Firma Schulle.

1894
Beschluss der Generalversammlung: Es können jetzt Darlehen bis zu 10.000 Mark aufgenommen werden.

1895
Johann Schreittmüller bürgt für den Rechner und Lehrer Hans Hinel. Das Rechneramt geht noch im selben Jahr an Johann Bög über.

1901
Generalversammlung im Gasthaus Eberle mit 27 von 50 Mitgliedern.
Neuer Vereinsvorsteher wird Heinrich Eckert. Die Bilanzsumme für 1900 betrug rund 69.000 Mark. Dem Rechner wurde eine Gehaltserhöhung auf 70 Mark bewilligt.
Nach einer Empfehlung der königlichen Regierung, dass auf dem Land Viehwaagen angeschafft werden sollten, behandelt die Versammlung diesen Tagesordnungspunkt. Die Mitglieder sehen eine Viehwaage jedoch nicht als notwendig an. Erst 1902 wird eine Viehwaage gekauft.

1902
Johann Volk übernimmt das Rechneramt, nachdem Johann Bög verstorben war. Christian Wiedenmann rückt im Aufsichtsrat an die Spitze. Einige Wochen später übernimmt der Lehrer Wilhelm Ostertag die Rechnertätigkeiten.
 
1903
Bürgermeister Linse wird im Gasthaus Eberle zum neuen Vereinsvorstand gewählt. Der Verein stellt einen Antrag an die Zentralkasse, die Portokosten bei der Korrespondenz zu übernehmen, „da sie ja den Nutzen von unserem Geld habe”.
Einlagen werden mit 3,5 Prozent verzinst, Darlehen für 4 Prozent ausgegeben.

1905
Wieder ein Wechsel im Rechneramt: der Metzger Johann Österle wird gewählt.
Wer die vereinseigene Walze benutzen will, zahlt 10 Pfennig pro Morgen.

1907
Zwei Wieseneggen werden bei der Oettinger Maschinenfabrik Karl Herzog gekauft. Leihgebühr: 10 Pfennig pro Tagwerk.

1909
Der Verein beteiligt sich an den Kosten für die Kirchenverschönerung mit 597 Mark.

1911
Die Bilanzsumme beträgt 142.000 Mark, der Gewinn rund 1.500 Mark.

1912
Nach dem Tod von Johann Österle wird Johann Württemberger als Rechner gewählt. Ein Häufelpflug wird angeschafft.
1915
Johann Hertle wird Aufsichtsratsvorsitzender.

1918
Der Kassenüberschuss von 13 Mark wird dem Rechner zugesprochen. Eine Sterbekassenversicherung für Vorstände und Aufsichtsräte wird abgelehnt.

1920
In der Bilanz wird ein Verlust von 4.500 Mark ausgewiesen. Er soll im nächsten Jahr erwirtschaftet werden.
Neuerungen im Zahlungsverkehr: Bezahlen mit Scheck wird eingeführt. Herr Bösenecker aus Nördlingen erklärt, wie es funktioniert.

1924
Im Inflationsjahr beträgt die Bilanzsumme 14 Billionen Mark. Es findet sich niemand, der das Rechneramt übernehmen will. Erst im Dezember wird Karl Holzmann Rechner.

1925
Bilanzsumme 13.600 Reichsmark.
Ein Kleereiber wird gekauft.

1929
Generalversammlung im Goldenen Stern. Michael Volk wird Aufsichtsratsvorsitzender. Der Rechner besitzt jetzt ein Anwesen. Deshalb ist keine Bürgschaft mehr notwendig. Er haftet mit seinem gesamten Vermögen.

1933
Der Verein kauft einen Eindosungsapparat.

1934
Generalversammlung in der Gastwirtschaft Maria Hertle. Von 48 Mitgliedern sind 36 anwesend. Die Gleichschaltungspolitik der Nationalsozialisten erreicht auch Heuberg: An Stelle des bisherigen Statuts wird das neue vom Landesverband der Raiffeisen-Genossenschaften bezogene Einheitsstatut des Reichsverbandes der Deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften angenommen. Insgesamt werden 13 Vorstandssitzungen abgehalten.

1936
Dienstanweisungen für Vorstände, Aufsichtsräte und Rechner werden zentral eingeführt. Beispielsweise steht auf die Verletzung der Schweigepflicht eine Strafe von 25 Mark.

1937
Die Mitglieder des Vereins beraten über ein Lagerhaus, das als dringend notwendig angesehen wird. Die Vorarbeiten werden sofort in Angriff genommen.

1939
Eine neue Geschäftsordnung für Vorstände, Aufsichtsräte und Rechner wird eingeführt.

1945
In den letzten Kriegstagen, am 2. April, wird das Lagerhaus bei einem Luftangriff schwer beschädigt.

1945/46
Bei Kriegsende und in den ersten Monaten der Besatzungszeit werden keine Versammlungen abgehalten.
Priorität hatte für die Heuberger, dass das Lagerhaus wiederaufgebaut wird, so dass landwirtschaftliche Produkte gelagert und die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden konnte.
Fast alle benötigten Materialien konnten von der Genossenschaft beschafft werden. Es fehlte noch an Holz. Hier schaltete sich Dr. Michael Horlacher, damals der Direktor des Bayerischen Raiffeisenverbandes, ein und forderte die Besatzungsregierung auf, das Holz bereitzustellen. Der Brief Horlachers existiert in einer Abschrift noch.


Brief von Dr. Michael Horlacher
Diesen Brief schrieb der Direktor des Bayerischen Raiffeisen-Verbandes an die Besatzungsregierung. Nach dem Bombenangriff auf Heuberg war das Lagerhaus zerstört und Baumaterial wurde dringend benötigt. Foto: Archiv RVB Ries

1947
Am 20. März lebte das genossenschaftliche Leben nach dem Krieg wieder auf. Die erste Generalversammlung nach Kriegsende wurde in der Gastwirtschaft Hertle abgehalten. Wichtigster Tagesordnungspunkt: Die Wahl eines Vorstands, damit der Verein weiterhin geschäftsfähig ist. In geheimer Wahl wurde Johann Gruber (Hausnr. 12) zum Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Stellvertretern wurden Karl Holzmann (48) und Friedrich Fuchs ernannt. Im Nationalsozialismus durften die Mitglieder ausschließlich „arischer Abstammung” sein. Dieser Passus wurde aus den Statuten gestrichen.

1952
Der Verein firmiert jetzt unter Raiffeisenkasse Heuberg.

1955
Ab sofort wird bei Warenbezug eine schriftliche Rechnung ausgestellt. Die Warenausgabe ist jeweils am Dienstag, Donnerstag und Samstag ab 12.30 Uhr.

1956
Nach 33 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für die Genossenschaft legt Friedrich Hertle (20) seine Ämter nieder. Johann Sandmeyer wird in den Aufsichtsrat gewählt.

1959
In der Generalversammlung wird beschlossen, das Lagerhaus zu erweitern.
Die Versteigerung der vereinseigenen Sämaschine führt zu keinem Ergebnis.

1960
Die Bilanzsumme beläuft sich auf 241.600 DM, der Gewinn auf 2.600 DM.
Johann Linse ist neuer Vorstandsvorsitzender.

1962
Die Verwaltung wird von den Mitgliedern beauftragt, einen Kos­tenvoranschlag für den Erweiterungsbau des Lagerhauses einzuholen. Die Kosten sollen 25.000 DM nicht übersteigen.
Zum neuen Rechner wird JohannRau (Hausnr. 2) gewählt.

1964
In der Generalversammlung am 27. Oktober sind 45 Mitglieder anwesend, außerdem Herr Wiedemann aus Oettingen und Herr Holzinger von der Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank.
Bei der Versammlung am 15. Dezember wird die Fusion mit der Raiffeisenkasse Munningen beschlossen. 27 der anwesenden 35 Mitglieder stimmten dafür. Die Firma heißt jetzt Raiffeisenkasse Munningen-Heuberg eGmbH.

1973
Heuberg wird Oettinger Stadtteil.

1982
Am 11. Februar Fusion mit der Raiffeisenbank Oettingen.


1998
Fusion zur Raiffeisen-Volksbank Ries.

2016
125 Heuberger sind heute Mitglied der Raiffeisen-Volksbank Ries. Das ist rechnerisch pro Haushalt mehr als ein Mitglied. Sie werden vertreten durch Willi Hertle jun. (Vertreter und genossenschaftlicher Beirat).

 

Diese Chronik entstand für die 125-Jahr-Feier der Genossenschaft in Heuberg. Friedrich Hertle hat die Protokollbücher der Heuberger Genossenschaft durchgelesen und interessante Details notiert. Durch seine wertvolle Hilfe konnte diese Chronik entstehen. Vielen Dank!

- Christina Zuber -
Herzlichen Dank.

Marktoffinger Darlehenskassenverein - gegründet 1891
Die Geschäftsstelle wurde 1970 gebaut. Foto: Archiv RVB

19. April 1891
Gründung  des „Marktoffinger Darlehenskassenvereins“.
Der erste Rechner war Josef Steinacker (1891 – 1916), der Vorsitzende des Aufsichtsrates war Lorenz Zeitlmann, sein Stellvertreter Nikolaus Salcher.
Der Vorstandsvorsitzende war vermutlich August Lutz. Anmerkung: Da das Gründungsprotokoll nicht archiviert ist, kann aus den Anfangszeiten nicht alles mit Bestimmtheit rekonstruiert werden.

Aus den Anfangsjahren der Genossenschaft existiert nur noch das Protokollbuch des Aufsichtsrates. Über die Vorstandsbeschlüsse kann nur spekuliert werden.
Der Aufsichtsrat tagte im Gründungsjahr weitere sechs Mal. Dabei ging es um die Höhe der Geschäftsanteile, das Rechnergehalt und die Zinssätze für Darlehen und Einlagen.
Das erste ausgereichte Darlehen wurde zu einem Zinssatz von 4,5 % ausgereicht. Über Bilanzen, Einlagen und Ausleihungen sind leider keine weiteren Zahlen vorhanden. Im Wesentlichen befasste sich der Aufsichtsrat bei seinen Sitzungen mit Genehmigungen von Darlehen von 1000 bis 5000 Mark, immer gegen Bürgschaften von „ehrenwerten Bürgern”.
Immer wieder ist von Anschaffungen von Gemeinschaftsgeräten die Rede: So wurden für die Marktoffinger Mitglieder eine Wiesenegge, ein Kleereiber, eine Ackerwalze, eine Kartoffelsortiermaschine und eine Viehwaage gekauft.

1916
Aus 25.000 Mark Kundeneinlagen wurden 24.000 Mark an Krediten ausgereicht. Die liquiden Mittel wurden bei der Zentralbank München angelegt, so wurde 1916 z.B. bei der Zentralbank München eine Kriegsanleihe über 6000 Mark mit fünfprozentiger Verzinsung gekauft.

20er-Jahre
Der erste Weltkrieg führte zum Niedergang des Währungssys­tems, die Kosten des Krieges hatten eine Geldentwertung zur Folge. Es sind zwar keine Aufzeichnungen über Bilanzen, Einlagen und Ausleihungen vorhanden, aber am 7. November 1919 findet sich folgender Eintrag:
Einnahmen 261.640,12 Mark,
Ausgaben 255.642,65 Mark,
Kassenbestand 5.997,77 Mark
(ein erkennbar großer Geschäftsumfang)

1923
Die Inflation im Jahr 1923 spiegelt sich in folgenden Zahlen wider:  Im Januar 1923 betrugen die Kundeneinlagen rund 2,6 Millionen Mark und die Ausleihungen rund 2,5 Mio Mark. Im Oktober lagen die Einlagen und Ausleihungen bei astronomischen 100 Milliarden Mark. Am Jahresende kostete ein Pfund Brot rund 20 Milliarden Mark und ein Pfund Fleisch 3,2 Billionen Mark.
Die ersparten Gelder waren quasi über Nacht nichts mehr wert. Bei der Währungsumstellung Ende 1923 wurde 1 Billion Mark in 1 Mark umgerechnet.

1924
Nach der Währungsreform kam die Genossenschaft aus dem Nichts nur langsam wieder in Gang. Im Juli 1924 wurde das erste Darlehen nach der Währungsreform von  300 Mark  zum Zinssatz von 18 % ausgereicht, am 30. Oktober wurden z.B. folgende Zinssätze festgelegt: für Einlagen mit monatlicher Kündigung 10 Prozent, für Darlehen 18 Prozent.

Späte 20er-Jahre und 30er-Jahre

Nur wenige Sitzungen fanden statt, mancherorts wurde über die Auflösung der Genossenschaften diskutiert. Erst 1928 war wieder eine leicht wachsende Geschäftstätigkeit zu verzeichnen. Insbesondere ist festzustellen, dass ab 1928 der genossenschaftliche Warenbezuges immer mehr an Bedeutung gewann und im Wesentlichen den Geschäftsbetrieb der Genossenschaft ausmachte.
Wie die Genossenschaft in Marktoffingen den Beginn der Weltwirtschaftskrise und den „Schwarzen Freitag”, den 24. Oktober 1929 überstand, ist aus keinem der vorhandenen Protokolle zu entnehmen. In den Sitzungen ab 1930 ging es hauptsächlich darum, die vom Verband geprüften Jahresbilanzen zu genehmigen.

1941
Das 50-jährige Bestehen  wurde wegen des 2. Weltkrieges nicht gefeiert. Während der Kriegsjahre wurde der Darlehenskassenverein – wie allerorts – nur unter erschwerten Bedingungen geführt.  Z. B. die Jahresabschlüsse 1944 und 1945 wurden erst im Juni 1946  genehmigt. Am Ende des 2. Weltkrieges stand wieder eine  Geldentwertung.

1948
Am 19. Juni 1948 hieß das neue Geld „D-Mark“. Gegen Vorlage einer Kennkarte und der Lebensmittelkarten erhielt zunächst jeder Bewohner der Westzone 40 Deutsche Mark. Außerdem erhielt jeder Sparer von seinem Ersparten insgesamt 20 Prozent gutgeschrieben. Auffällig im Vorstandssitzungsprotokoll vom 29. August 1948 ist, dass 19 neue Mitglieder dem Darlehenskassenverein beigetreten sind, und dass fortan wieder regelmäßige Vorstandssitzungen stattfanden und der Geschäftsbetrieb wieder stetig Fahrt aufnahm. In zwölf Vorstandssitzungen aus dem Jahr 1950 ist von Kreditvergaben bis zu 3000 DM zu lesen, von Düngerpreisen für Thomasmehl von 11,20 DM/dz, ebenso von z. B. Stundenvergütungen für Lagerarbeiten von 1,50 DM, wie auch von der Erhöhung der Pflichteinzahlung auf den Geschäftsanteil von 100 DM.
 
1951
Bau eines Kunstdüngerlagers in Eigenleistung, dazu wurde ein Waggon mit Steinen und Dachplatten gekauft.
In den Folgejahren hat sich der Umsatz im genossenschaftlichen Warengeschäft beträchtlich erhöht, Frühbezug von Waren war möglich – was sich positiv in den Preisen für Dünger usw. auswirkte.

1957
Die Genossenschaft baut eine Gemeinschaftsgefrieranlage im Lagerhaus.

Die Bankgeschäfte wurden weiterhin in den Privathäusern/ Wohnzimmern der Rechner abgewickelt. Den Rechnern gebührt für ihren Einsatz und ihren Idealismus größtes Lob und Anerkennung!

1958
Die Bilanzsumme betrug 810.876 DM und der Bilanzgewinn 9.306 DM.

1965
Die Bilanzsumme  war auf 1.315.545 DM gestiegen.

1970
Die Bilanzsumme  betrug 2.228.968 DM.
Das enorm gestiegene Kundengeschäft erforderte 1970 den Bau des Bankgebäudes, die Einweihung fand am 28. Juni 1970 statt. Gastredner bei der Einweihung waren unter anderem Direktor Holzinger von der Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank.

1980
Die Bilanzsumme betrug 6.782.963 DM und der Bilanzgewinn  9.835 DM.
In dieser Zeit entwickelte sich die Genossenschaft rasant. Die Angebotspalette im Warenbereich wurde laufend erweitert. Die Buchführung wurde von der Journalbuchführung auf die Konten- und Durchschreibebuchführung und dann auf die Maschinenbuchführung umgestellt.
Die Anforderungen des Vier-Augenprinzips, die Umstellung auf die elektronische Datenverarbeitung, stetig gestiegene Kundenanforderungen – auch in der Vielfalt von Produktangeboten sowie gesetzliche Anforderungen erhöhten den Druck auf kleinere Genossenschaften enorm. So wurde auch in Marktoffingen ein Zusammenschluss mit der benachbarten Genossenschaft, der Raiffeisenbank Wallerstein, angedacht und erste Gespräche geführt.


1981
Bei der ersten Versammlung am 17. März konnten noch ein paar Übergabefragen nicht gelöst werden, bei der 2. Versammlung am 1. Juni  stimmten von den anwesenden 139 Mitgliedern nur 90 Mitglieder mit Ja und 49 Mitglieder mit Nein.  Die zur Fusion erforderliche Ja-Stimmenanzahl von 75 Prozent war nicht erreicht.
Jedoch bei der 3. Versammlung  am 12. Juni 1981 wurde die erforderliche Stimmenmehrheit mit  68 Ja- Stimmen, zu 19 Nein-Stimmen  bei einer Enthaltung erreicht.
Als Vertreter in die Gremien bei der Raiffeisenbank Wallerstein wurden Engelbert  Reichherzer und Karl Stimpfle gewählt.
Das Hauptlager wurde an die Gemeinde übertragen. Das Warengeschäft wurde im Lager der Raiffeisenbank Wallerstein abgewickelt.

1989
Die Raiffeisenbank Wallerstein fusionierte mit der Raiffeisenbank Nördlingen.

1991
Die Raiffeisenbank Nördlingen feierte das 100-jährige Bestehen der Bank in Marktoffingen mit einem Kindernachmittag und einem Festakt am Abend. Direktor Leonhard Dunstheimer ehrte verdiente Mitglieder in Aufsichtsrat und Vorstand: Josef Fischer (1953 bis 1963), Josef Mayer sen. (1950 bis 1961), Paul Wolf (1962 bis 1977), Josef Leberle (1975 bis 1981), Leonhard Holzmeier (1948 bis 1963), Josef Deibler (1950 bis 1974), Sebastian Meyer sen. (1950 bis 1963), Nikolaus Holzinger (1950 bis 1963), Hans Dauser als Aufsichtsratsvorsitzender (1964 bis 1979), Otto Seitz (1974 bis 1981) sowie Georg Grimm (1979 bis 1981).

2001
Der heutige Geschäftsstellenverantwortliche Andreas Mayer übernahm die Filiale in Marktoffingen.

 

Diese Chronik entstand im Vorfeld der 125-Jahr-Feier der Genossenschaft in Marktoffingen. Herzlichen Dank an Heiner Weng für die Recherchen.

-zub-

Darlehenskassenverein Ederheim - gegründet 1890
Geschäftsstelle Ederheim im "Haus des Gastes" in Ederheim
In den 80er-Jahren bezog die Bank in Ederheim dieses Gebäude. Foto: Archiv RVB Ries

1890
Der Darlehenskassenverein Ederheim wurde am 1. Dezember 1890 von 33 Mitgliedern gegründet. Maßgeblich ist dies dem Ortspfarrer Theodor Ruyter zu verdanken.
Die Eintragung der Genossenschaft erfolgte wenige Tage später beim königlichen Landgericht in Neuburg.
In der Gründungsversammlung wurde Pfarrer Ruyter zum Vorstandsvorsitzenden, Friedrich Angermeyer von der Thalmühle zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Lehrer Friedrich Schneider zum Rechner gewählt. Dieses Amt wurde dann anschließend von 1892 bis 1912 von Pfarrer Bickermann und danach bis 1926 von Friedrich Wallmüller ausgeübt.

1891
Im ersten Geschäftsjahr 1891 wurde ein Gewinn von 10,85 Mark ausgewiesen. Das jährliche Rechnergehalt betrug 20 Mark. In den Anfangsjahren hatte der „Verein“ mehr Einlagen zur Verfügung als Darlehen ausgegeben wurden. Man konnte deshalb an andere Genossenschaften in der Umgebung wie z.B. Hürnheim, Möttingen, Appetshofen oder Heroldingen und sogar an den Bankier Meier in Nördlingen Darlehen geben. Dieses gegenseitige Aushelfen hat sich gut bewährt und zur guten Weiterentwicklung der Darlehenskassen beigetragen.

1915
Neben dem Geld- und Warengeschäft leisteten die Raiffeisenkassen auch im genossenschaftlichen Maschineneinsatz Pionierarbeit. So wurde in der Generalversammlung am 7. November 1915 beschlossen, zwei Ackerwalzen zu beschaffen. Im gleichen Jahr 1915 wurde das 25-jährige Bestehen der der Genossenschaft gefeiert. Im Jubiläumsjahr waren folgende Zahlen aktuell: Bilanzsumme 108.494 Mark, Verlust 70 Mark, Mitgliederzahl: 56. Kaspar Binninger war Aufsichtsratsvorsitzender, Pfarrer Grieshammer war Vorstandsvorsitzender und die Rechnergeschäfte wurden von Friedrich Wallmüller geführt.

20er-Jahre
In den Inflationsjahren bis 1923 wurden die Zahlen ins Unermessliche aufgebläht, zum Beispiel betrug die Pacht für eine Gartenfläche 50 Milliarden Mark oder die Kreditzinsen 5 % am Tag. Nach den unheilvollen Jahren des Ers­ten Weltkrieges, dem wirtschaftlichen Zusammenbruch und der totalen Geldentwertung fanden die Ederheimer langsam wieder Vertrauen zur Wirtschaft und zum Sparen. Dies spiegelte sich auch in der Entwicklung des Darlehenskassenvereins wider.

1940
Wegen des Zweiten Weltkrieges fanden zu 50-jährigen Gründungsjubiläum keine Feierlichkeiten statt. Der Darlehenskassenverein wurde in den Kriegsjahren unter erschwerten Bedingungen geführt.

Kriegsjahre
In den Jahren 1941 bis 1946 fanden keine Generalversammlungen statt. Ein Neuanfang war in der ordentlichen Generalversammlung 1947, wo die Genehmigung der Jahresabschlüsse für die zurückliegenden Jahre erfolgte und Neuwahlen stattfanden. Vorstandsvorsitzender wurde Johann Hubel, der nach 21 Amtsjahren Georg Steinmeyer ablöste; Georg Strauß übernahm den Aufsichtsratsvorsitz von Chris­tian Leitz, der seit 1927 im Amt war. Bei dieser Generalversammlung wurde von den Mitgliedern auch beschlossen, rund ein Drittel des Vereinsgartens neben der Schule bzw. Kirche der Kirchengemeinde zur Friedhofserweiterung unentgeltlich zu überlassen. Die restliche Fläche wurde zu einem späteren Zeitpunkt von der Kirchengemeinde erworben. Nach dem 2. Weltkrieg stand die Raiffeisenkasse wieder vor einem Neuanfang mit nicht zu unterschätzenden Schwierigkeiten.

1956
Am 1. Juli 1956 wurde Wilhelm Christ zum Vorstandsvorsitzenden und Anna Lang als Lagerhalterin gewählt. In der Generalversammlung 1956 in Gasthaus Lamm wurde vom Vorstand Wilhelm Christ der Vorschlag gemacht, im Raiffeisengarten bei der Kirche ein Lagerhaus zu bauen, welcher jedoch keine Zustimmung fand. Dagegen wurde beschlossen, die Pfarrscheune in der heutigen Dorfstraße für 12 Jahre anzumieten und dort für das Warengeschäft ein Podium mit Rampe einzubauen.

1965
Nochmal wurde die Planung eines Lagerhauses in Angriff genommen. Man wollte es im Vereinsgarten errichten. Das Vorhaben scheiterte an der Ablehnung der Regierung wegen der Nähe zur Kirche. Daraufhin war es nach zähen Verhandlungen möglich, die vielen kleinen Grundstücke (Krautgärten) an der Schulstraße zu erwerben. Im Gegenzug wurde der Raiffeisengarten verkauft. Damit stand dem Neubau eines Lagerhauses nichts mehr im Wege.

1967
Das Lagerhaus wurde 1967 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Zum Zeitpunkt des Lagerhausbaus an der heutigen Schulstraße setzte sich die Verwaltung folgendermaßen zusammen:
Vorstand: Heinrich Meyer (Vorsitzender), Ernst Möhle, Georg Steinmeyer. Aufsichtsrat: Karl Hubel (Vorsitzender), Friedrich Rothbauer , Gus­tav Kuß.

Rechner blieb seit 1940 Gottfried Lang, nach seinem Tod im Jahr 1967 übernahm seine Frau Anna Lang die Rechnertätigkeiten.
Die Lagerhausinvestition führte dazu, dass sich durch die verbesserten Lagermöglichkeiten und die Ausweitung der Produktpalette der Warenumsatz beträchtlich erhöht hat. Das Geldgeschäft wurde hingegen nach wie vor in der Wohnung des Rechners abgewickelt. Ebenso wie im Warengeschäft, durchlief das Geldgeschäft in dieser Zeit eine äußerst dynamische Entwicklung. Neben neuen Anlagemöglichkeiten, anderer Finanzierungsmöglichkeiten und der Einführung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs änderten sich auch die Anforderungen an die Buchhaltung, denn die Anzahl der Buchungsvorgänge vermehrte sich um ein Vielfaches. Auch gesetzliche Vorgaben, wie die Erfüllung des Vier-Augen-Prinzips führten dazu, dass sich auch die Ederheimer Mitglieder die Frage nach der Zukunft stellten. Man sah sich gezwungen, sich nach  einem starken und leistungsfähigen Partner umzusehen, um die künftigen Herausforderungen zu bewältigen. Der allgemeine Trend zur Stadt und auch die kundenorientierte Geschäftspolitik der Raiffeisenbank Nördlingen gab den Ausschlag, mit dieser zusammenzugehen.

1971
Die Mitglieder haben in einer Generalversammlung am 8. Mai 1971 diesem Vorhaben ihre Zustimmung erteilt. Dem Vorstand gehörten damals Heinrich Meyer, Ernst Möhle und Karl Angermeyer an. Im Aufsichtsrat waren Karl Hubel, Hermann Link und Friedrich Rothbauer. In den Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Nördlingen wurde Bürgermeister Karl Angermeyer gewählt, der einige Zeit später auch Aufsichtsratsvorsitzender wurde. Dass die Verschmelzung, die zum 1. Januar 1972 vollzogen wurde, der richtige Weg war, zeigte sich an der stetigen Aufwärtsentwicklung der Ederheimer Genossenschaft.
Die Zweigstelle in Ederheim führte nach der Verschmelzung die bisherige Rechnerin Anna Lang bis zum Jahr 1982. Die Bankgeschäfte der Zweigstelle Ederheim wurden ab dem Jahr 1973 in einem Büro des Lagerhauses erledigt und ab dem Jahr 1982 bis heute in gemieteten Räumen der neu erbauten Gemeindeverwaltung.

1982
Die Ederheimer Bank zieht in das „Haus des Gastes” um.

Beim 100-jährigen Gründungsjubiläum der Raiffeisenkasse Ederheim 1990 betrug die Mitgliederzahl 304 (88 beim Zusammenschluss mit Nördlingen) und die Bilanzsumme etwa 10 Millionen DM (1,2 Mio DM).  

In Ederheim zählt die Raiffeisen-Volksbank Ries aktuell 502 Mitglieder. Das sind rechnerisch knapp zwei Mitglieder je Haushalt.

Derzeit sind die über 500 Ederheimer Mitglieder in den Gremien der Raiffeisen-Volksbank Ries durch folgende Personen vertreten: Genossenschaftlicher Beirat: Bürgermeisterin Caroline Zehnpfennig-Doleczik, Warenbeirat: Gerhard Steinmeyer, Mitgliedervertreter: Elisabeth Eisele, Dieter Lang, Wilfried Lang.

Diese Chronik wurde im November 2015 erstellt. Wir danken unserem Ehrenvorstandsmitglied Walter Lang für seine Hilfe.

Darlehenskassenverein Hürnheim - gegründet 1890
Kartoffeldämpfkolonne aus den 1940er-Jahren
In den 1940er-Jahren war gemeinsames Kartoffeldämpfen ein Großereignis in Hürnheim. Foto: Archiv RVB Ries

18. Juni 1890
Der Hürnheimer Darlehenskassenverein wird gegründet. Maßgeblich vorangetrieben hatte diese Gründung der Dorfpfarrer Friedrich Meyer, der 35 Jahre lang den Hürnheimer Darlehenskassenverein leiten sollte.

8. Juli 1890
Alle Formalien waren erledigt. Die Eintragung des „Vereins” erfolgte beim königlichen Amtsgericht in Neuburg. Der Verein hatte damals 28 Mitglieder.  
Neben Pfarrer Friedrich Meyer als Vorstandsvorsitzender engagierte sich Friedrich Hermann aus Christgarten als Aufsichtsratsvorsitzender für die Raiffeisen-Idee in Hürnheim.
Die Rechnergeschäfte führte bis 1906 Balthasar Kessler. Er verdiente 20 Mark im Jahr.

1892
Der Verein wies einen Gewinn von 7,89 Mark aus.

7. Mai 1895
Die Mitglieder legen Wert darauf, dass der Verein ein gutes Image hat: Jedes Vereinsmitglied soll bei sich selbst und anderen darauf achten, dass sie sich ordentlich und sittsam benehmen und dem Verein Ehre gemacht wird.

12. Oktober 1902
Die Hürnheimer dachten modern. Bereits 1902 erkannten die Mitglieder, dass die Arbeit durch Maschinen deutlich erleichtert werden kann. So beschlossen die Mitglieder, eine Wiesen­egge anzuschaffen. Das Gerät kostete 48,55 Mark.

1915
Beim 25-jährigen Bestehen der Genossenschaft war die Bilanzsumme auf 91.124 Mark gestiegen. Der Gewinn betrug 26,59 Mark.
Danach folgten die Jahre der Inflation bis 1925. Geldscheine mit Millionenaufdruck waren damals die Regel.
Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg war auch in Hürnheim schwierig: Die Wirtschaft lag am Boden, das Geld war nichts mehr wert. Nach und nach fassten die Genossenschaftsmitglieder wieder Vertrauen und in den folgenden Jahren ging es aufwärts. In den Jahren vor dem 2. Weltkrieg wurde die bäuerliche Landwirtschaft durch den „Reichsnährstand” unterstützt.
Diese Behörde unterstützte die Landwirtschaft und war dafür zuständig, dass die Ernährung des deutschen Volkes sichergestellt wird. Mit den Fördergeldern schafften die Mitglieder eine Getreidereinigungsanlage, eine Dämpfkolonne zum Konservieren von Kartoffeln und einen Kleereiber zum Reinigen von Klee- und Luzernesamen für den Eigenbau an.


24. November 1940
Feier zum 50-jährigen Bestehen der Raiffeisenkasse. Die Gründungsmitglieder Pfarrer Friedrich Meyer und Heinrich Eber werden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Die Bilanzsumme betrug im Jubiläumsjahr 16.132 Mark.

Kriegsjahre
Der 2. Weltkrieg brachte für alle Bürger neben dem sozialen Elend auch den wirtschaftlichen Zusammenbruch, der Geldmarkt kam zum Erliegen. Lebensmittel wurden rationiert.
Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurden in den Dörfern viele Menschen aus dem Ruhrgebiet aufgenommen, die durch Bombenangriffe ihre Wohnungen verloren hatten. Fast alle Landwirte mussten in den letzten Kriegsjahren, festgesetzt vom Reichsnährstand, Heu, Stroh und Getreide abliefern. Hausschlachtungen zur Selbstversorgung mussten beim Ortsbauernführer beantragt werden.
Die große Not der Menschen wirkte sich auch auf die Raiffeisenkassen aus. Geldgeschäfte oder Ausgaben von Darlehen sind nicht mehr getätigt worden. Im Jahr 1948 wurde über Nacht von der Reichsmark auf die D-Mark umgestellt. Wie im Jahr 1924 stand man wieder vor leeren Kassen. Wieder stand die Raiffeisenkasse Hürnheim vor einem Neuanfang. Das war umso schwieriger, bedenkt man, dass nicht alle Mitglieder aus dem Krieg zurückgekehrt sind.

1954
Es geht aufwärts: In der Generalversammlung beschließen die Mitglieder einstimmig, ein neues Lagerhaus zu bauen. Der Neubau, der am Dorfrand am Schmähinger Weg entstehen soll, wird folgendermaßen finanziert: Jedes Mitglied legt pro Tagwerk Grundbesitz 15 DM als Spareinlage zu 4,5 Prozent Zins an, die auf fünf Jahre unkündbar sind. Zusätzlich leistet jedes Mitglied vier Tage Handarbeit. Mitglieder, die einen Schlepper besitzen, müssen zwei Tage Fahrdienste leisten.  In den Bauausschuss wurden Johannes Wolfinger, Friedrich Volk und Heinrich Link gewählt.

1956
Nach einer großen Gemeinschaftsleistung wird das neue Lagerhaus fertiggestellt. Es bringt für die Landwirte viele Vorteile. So können ab jetzt große Mengen an Futtermitteln und Kunstdünger gekauft und eingelagert werden. Auch Futterkalk, Geflügelfutter und Heizmaterial wie Briketts wurden gelagert.
Die genossenschaftseigene Getreidereinigungsanlage wurde fest eingebaut. Mit einem Förderband konnte auch der Dachboden erreicht werden.
Johann Metzger übernahm das Amt des Rechners und des Lagerhalters.

1957
In der Generalversammlung am 23. Oktober wurde Vorstand Matt­häus Glucker für 40-jährige Verwaltungstätigkeit und 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.

In den darauffolgenden Jahren hat sich der Warenumsatz stetig gesteigert. Im Sommer wurde von den Landwirten Kunstdünger und Futtermittel am Bahnhof ausgeladen und im Hürnheimer Lagerhaus deponiert. Viele Jahre besorgte man Kunstdünger auch in Offingen. Dort wurde er mit Schleppern abgeholt.

1961
Friedrich Steinmeyer wird Rechner und Lagerhalter, da Johann Metzger aus gesundheitlichen Gründen nicht weitermachen kann.
Damals wurden eine Ackerwalze sowie eine Unkrautspritze mit 10-Meter-Gestänge zum Anhängen an den Schlepper gekauft. Die Spritzarbeiten für alle Landwirte übernahm der Rechner und Lagerhalter Friedrich Steinmeyer.

Die Arbeit des Rechners wurde immer aufwändiger. Meist kamen die Mitglieder am Sonntagnachmittag oder nach Feierabend beim Rechner in dessen Wohnung vorbei, um Geldgeschäfte zu tätigen oder Waren zu bestellen.
Aktuelle Mitteilungen der Genossenschaft wurden auch bei der monatlichen Milchgeldzahlung bekanntgegeben.
Die Sitzungen des Vorstandes und des Aufsichtsrats wurden beim Rechner in der Wohnung abgehalten. Das Protokoll über die abgehandelten Tagesordnungspunkte wurde vom Vorstand nach der jeweiligen Sitzung verfasst und von den Verwaltungsmitgliedern unterzeichnet.

3. November 1965
Das 75-jährige Jubiläum wurde gefeiert. Die Bilanzsumme betrug 222.308 DM. Dem Vorstand gehörten Werner Braun, Hermann Steinmeyer und Kaspar Gröner an. Mitglieder des Aufsichtsrates waren Heinrich Link, Karl Wolfinger und Friedrich Fröhlich.

1968
In den 60er-Jahren machten die ländlichen Raiffeisenbanken eine rasante Entwicklung durch, die technischen Anforderungen stiegen merklich. Auch in Hürnheim bat der Rechner Friedrich Steinmeyer um Entlastung, denn er könne die Arbeit allein nicht mehr bewältigen.
Wie konnten die Geschäfte schnell und korrekt weitergeführt werden? Erstmals wurde die Möglichkeit einer Fusion diskutiert. Gespräche mit den Verwaltungsmitgliedern der Raiffeisengenossenschaft in Hohenaltheim brachten keine Einigung.
Dass man sich mit einer größeren Genossenschaft zusammenschließen wollte - darin waren sich die Mitglieder jedoch einig. Die moderne Buchführung und die steigenden Anforderungen an die Mitarbeiter stellten kleine Genossenschaften vor große Herausforderungen.
In Hürnheim hatte man die Zeichen der Zeit klar erkannt. Ein leis­tungsstarker Partner konnte den Fortbestand der genossenschaftlichen Idee garantieren.
Man beschloss, das Thema im Herbst noch einmal anzugehen.

26. November 1968
Bei der Generalversammlung stimmten die Mitglieder einstimmig für eine Fusion mit der Raiffeisenbank Nördlingen. Zu diesem Zeitpunkt gehörten dem Vorstand Werner Braun, Karl Ulrich und Hermann Steinmeyer an. Im Aufsichtsrat waren Heinrich Link, Karl Wolfinger und Friedrich Fröhlich.
Beim Zusammenschluss wurde Werner Braun, der seit 1963 im Vorstand der Raiffeisenkasse Hürnheim war, in den Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Nördlingen gewählt.

1969/70
Die Planungen für einen Lagerhaus-Anbau beginnen. An der Nordseite des bestehenden Gebäudes sollen ein Büro, ein Warteraum für Mitglieder und Kunden und eine Toilette angeschlossen werden. Die gesamten Bauarbeiten erfolgten in Eigenleistung.

Eine neue Unkrautspritze wurde angeschafft. Die Spritzarbeiten für die Mitglieder übernahm Werner Braun.
Die Kassenstunden, die nun einmal wöchentlich abends im neuen Büro stattfanden, wurden von allen gut angenommen. Lagerhalter war Karl Wolfinger.

Als das Lager in Hürnheim geschlossen wurde, bezogen die Hürnheimer ihre Waren im Lager in Hohenaltheim. Dort war auch Karl Wolfinger als Lagerhalter tätig. Viele Mitglieder nutzten auch die Möglichkeit, ihre gesamten Waren im Nördlinger Lager am Bahnhof zu beziehen.

1982
Die Gemeinde Ederheim baut ein neues Gebäude für die Gemeindeverwaltung. Ein Teil des Hauses wird von der Raiffeisenbank Nördlingen angemietet. Fortan wickelten alle Mitglieder und Kunden aus Ederheim, Hürnheim und Christgarten ihre Bankgeschäfte dort ab.

1986
Die Raiffeisen-Volksbank Nördlingen verkauft das Lagerhaus Hürnheim an die Gemeinde Ederheim. Laut Grundbucheintrag hat das Grundstück 680 Quadratmeter.

2015
Heute sind 192 Hürnheimer Mitglieder der Raiffeisen-Volksbank Ries, das sind knapp zwei Mitglieder pro Haushalt. Service, Beratung und moderne Automaten gibt es in der Geschäftsstelle Ederheim. Ehrenamtlich vertreten werden die Hürnheimer durch Karl Wolfinger jun. (genossenschaftlicher Beirat und Warenbeirat) und Friedrich Schwarz (Vertreter).

 

Werner Braun, Altbürgermeister von Hürnheim, war 36 Jahre in Hürnheim und später in Nördlingen für unsere Genossenschaft tätig.
1963 wurde er zum Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisenkasse Hürnheim gewählt und übte dieses Amt bis zum Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Nördlingen aus. Von 1968  bis 1999 gehörte er dann dem Aufsichtsrat an, übernahm ab 1987 den Vorsitz im Gremium. Für seine Verdienste wurde Werner Braun mit der Silbernen Raiffeisennadel ausgezeichnet. Er ist Ehrenmitglied der Raiffeisen-Volksbank Ries.
Durch seine wertvolle Hilfe konnte diese Chronik im April 2015 erstellt werden.
 

Grosselfinger Darlehens-Kassenverein - gegründet 1889
Heute so aktuell wie damals - Das Geld des Rieses dem Ries!
Das Geld des Rieses dem Ries! - Der Verfasser des Raiffeisen-Gedichts hat diesen Grundsatz in schöne Worte gekleidet. Foto: Archiv RVB Ries

13. Mai 1889            
Gründungsversammlung mit 29 Mitgliedern.
Dabei wurden gewählt zum Vorsitzenden des Vorstandes: Pfarrer Friedrich Müller                
Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes: Balthasar Schön
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Lehrer Andreas Hahn
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Heinrich Huter
Rechner: Ökonom Kaspar Bschor.

Zu weiteren Mitgliedern des Vorstandes wurden Johann Denteler, Johann Lettenmeier und Adam Gerstenmeyer gewählt.
In den ersten Aufsichtsrat wurden Johann Behringer, Georg Schneider, Heinrich Feißle, Georg Geiß, Adam Stoch, Georg Lutz und Johann Schmidtlein gewählt.
Firmierung: Grosselfinger Darlehens-Kassenverein eG

7. Mai 1893   
Die Mitgliederzahl steigt auf 58 an. Die Anschaffung eines feuerfesten Schrankes wird beschlossen. Pfarrer Müller wird versetzt und scheidet somit als Vorsitzender des Vorstandes aus.
    
24. Oktober 1893            
Der neue Pfarrer Fr. Rohmeder wird einstimmig zum Vorstandsvorsitzenden gewählt. Pfarrer Müller bekommt einen Regulator als Geschenk für die Tätigkeit in den Gründerjahren.
    
21. April 1894
Es wird vereinbart, dass die Pferdebesitzer im Turnus die Konsumgüter (Waren) vom Bahnhof abholen.

5. Mai 1895    
Als neuer Vorsitzender wird Johann Lettenmeier gewählt, da Pfarrer Müller versetzt wurde und sein Nachfolger dieses Amt nur übergangsweise ausfüllte.

3. Mai 1896    
Die Generalversammlung beschließt die Anschaffung einer Ackerwalze. Die Benutzungsgebühren betragen 30 Pfennig pro Tagwerk. In den darauffolgenden Jahren wurden verschiedene Geräte, unter anderem eine Wiesen­egge oder eine Düngerstreumaschine, angeschafft.
Jeder darf die Streumaschine benutzen.

27. Juli 1899
Friedrich Schneider, 57, wird einstimmig zum Rechner gewählt.
Die Mitgliederzahl ist zwischenzeitlich auf 70 angewachsen. Somit war damals fast jeder Haushalt mit einem Mitglied vertreten. In den Protokollbüchern werden die besonders zahlreichen Immobiliengeschäfte vermerkt. So ist zu lesen, dass Vorstand und Aufsichtsrat oftmals tagelang unterwegs waren, um Schätzungen und Angebote zu erstellen.

29. April 1906    
Fertigstellung der Viehwaage. Als Wieger erhält Herr Schröppel zwei Pfennig pro Zentner Lebendgewicht als Lohn.

3. Dezember 1908    
Die Genossenschaft übernimmt die gesamte Finanzierung des neuen Pfarrhauses. Erstmals wird in der Generalversammlung über den Bau eines Lagerhauses gesprochen.

7. Februar 1912
Zum Pfarrhausbau wurden 27.133 RM an Darlehen gegeben.
Um immer flüssige Mittel zu haben, wurden bei den Nachbargenossenschaften Möttingen und Balgheim vorübergehend Gelder ausgeliehen. Die Weltkriegsjahre waren mit einem ungeahnten Geldfluss verbunden. Um dem Vaterlande zu helfen, werden laufend Kriegsanleihen gezeichnet. Dies führt später zu Engpässen bei der Hergabe von Krediten.

19. August 1923    
Die Inflation ist im vollen Gange.Die Kirchenstiftung bekommt zur Restaurierung des Pfarrheimes 6,3 Millionen RM und am 28. Oktober 1923 nochmals 37,8 Millionen RM.
Aus den Protokollbüchern ist zu entnehmen, dass die bisherige Gepflogenheit, Konfirmanden mit einem Obstbaum zu beschenken, zurückgestellt werden muss, da ein Baum derzeit 40 Milliarden RM kostet.

20. Dezember 1925    
Für die Benutzung des Kleereibers ist eine Gebühr von einer Milliarde RM pro Stunde zu entrichten.
Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet von eine großen Notlage der Landwirtschaft.
Die damaligen Verwaltungsmitglieder, allen voran Vorsteher Friedrich Schneider, bemühten sich stets, ihren Mitgliedern erschwingliche Gelder anbieten zu können.

3. April 1931    
Auf vielseitigen Wunsch wird ein Eindosungsapparat angeschafft.
    
Ab 1933 weitete sich das Warengeschäft aus.

Februar 1937    
Vorstand, Aufsichtsrat und Bürgermeister Schneider mit dem Gemeinderat beschließen den Bau eines Lagerhauses mit Spritzenhaus.

7. Dezember 1937
Der Landwirt Johann Schneider, Hs. Nr. 43, wird zum Lagerhalter im neuen Lagerhaus bestellt. Er erhält als Lohn 50 Pfennig in der Stunde.

23. April 1938
Es wird vereinbart, zusammen mit der Enkinger Genossenschaft eine Dämpfkolonne anzuschaffen. Die BayWa Nördlingen liefert die Anlage zum Preis von 2.670 DM.

22. Oktober 1939
Am Spartag sollen Vorstand und Rechner eine Sammlung von Haus zu Haus durchführen. Die Nachkriegsjahre sind geprägt von bescheidenen Anfängen.

20. Juli 1956
Es wird ein Darlehen zum Ankauf einer Kuh in Höhe von 1.000 DM gewährt. In den Anfangsjahren reichten hierfür noch 200 Mark.

18. Januar 1959
Die Räumlichkeiten im Lagerhaus werden zu klein. Als eventuellen Ausweg wird die Scheune von Johann Schweyer gekauft. Gleichfalls wird eine Wiesenwalze für 1.900 DM angeschafft.

25. November 1960
Um den immer umfangreicher werdenden Warenverkehr zu bewältigen, wird ein Anbau am bestehenden Lagerhaus errichtet.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Raiffeisenkasse 85 Mitglieder und eine Bilanzsumme von 406.000 DM.

19. April 1964
Feier des 75-jährigen Gründungsjubiläums.
    
1968
Das Geschäftszimmer der Genossenschaft wurde im Lagerhaus eingerichtet.

14. Januar 1972
Die Generalversammlung beschließt die Fusion mit der Raiffeisenbank Nördlingen eG.
Zu diesem Zeitpunkt beträgt die Bilanzsumme per 31.12.1971 1.249.432,75 DM. Der Jahresüberschuss beläuft sich auf 7.092,26 DM.

1973 bis 1994 war Frieda Fischer 21 Jahre Geschäftsstellenleiterin in Grosselfingen.

12. Mai 1989
Festabend zum Anlass des 100-jährigen Jubiläums im Sportheim in Grosselfingen. Frieda Fischer und Eva Husel sind für unsere Grosselfinger Mitglieder und Kunden die Ansprechpartner vor Ort. Eva Husel ist heute in unserer Nördlinger Geschäftsstelle (Bei den Kornschrannen) tätig.  

2000

Geschäftsstelle wird in eine SB-Geschäftsstelle umgewandelt.

2014
Neue SB-Zone wird im neuen Feuerwehrhaus eingerichtet.

 

Diese Chronik wurde im Oktober 2014 erstellt. Dabei waren alte Prokollbücher und Aufzeichnungen hilfreich. -zub-

Munninger Darlehenskassenverein - gegründet 1889
Über die Genossenschaft wurde alles dokumentiert.
Auszug aus dem Protokollbuch des Munninger Darlehenskassenvereins. Foto: Archiv RVB Ries

14. Juli 1889    
Gründung des Munninger Darlehenskassenvereins mit 69 Mitgliedern.
Erste Vorstandschaft:
Pfarrer Eduard Weber (Vorsitz)
Georg Rummel (stv. Vorsitzender)
Josef Hertle (Bürgermeister)
Josef Meyer (Altsitzer)
Adam Weigel (Ökonom)

Erster Verwaltungsrat:
Xaver Singer (Vorsitz), Ökonom
Andras Weng, Ökonom
(stv. Vorsitzender)
Johann Schneller (Gastwirt)
Leonhard Randi (Ökonom)
Georg Kienberger (Ökonom)
Johannes Rau (Ökonom)
Sebastian Trollmann (Ökonom)
Georg Bucher (Ökonom)
Georg Gutmann (Ökonom)
Heinrich Geiß (Müller)

Rechner: Lehrer Theodor Stark

Beschlüsse bei der Gründung:      

1 Geschäftsanteil 3 Mark        
Mindesteinzahlung 2 Mark
Beim Fernbleiben der Generalversammlung wird pro Mitglied eine Konventionalstrafe von 25 Pfennig festgelegt.
Zinsfuß für Darlehen wird auf 4,25% festgelegt.
Der Vorstand kann Darlehen über max. 2.000 Mark bis zu 10 Jahre Laufzeit bewilligen.       Der Darlehenskassenverein tritt dem Anwaltschaftsverband Neuwied bei.
Vorstand und Verwaltungsrat haben über die anvertrauten Gelder bzw. Kredite Stillschweigen zu bewahren. Verstöße werden mit einer Konventionalstrafe vom 30 Mark pro Fall und Amtsenthebung bestraft.

29. Oktober 1889    
Erste Generalversammlung im Gasthaus Wilhelm Karg (Hirschwirt). 58 Mitglieder sind anwesend.
Satzungsänderung aufgrund des neuen Genossenschaftsgesetzes wird beschlossen.
Jedes Mitglied ist verpflichtet, 3 Mark in die Genossenschaft einzuzahlen.
Im Falle einer Auflösung des Vereins soll der vorhandene Stiftungsfonds der Gemeinde Munningen übergeben werden.

13. September 1890    
In der Generalversammlung wird das Vereinsmitglied Adam Weigel zum neuen Rechner gewählt, da der bisherige Rechner Lehrer Stark weggezogen ist.
Vor der Generalversammlung erklärte Pfarrer Weber seinen Rücktritt als Vereinsvorstand, da er die Vorschriften des Vorstand, bei rückständigen Darlehensraten auf dem Gerichtsweg eintreiben zu lassen, nicht mit seinem Amt als Seelsorger vereinbaren kann.
Zum neuen Vereinsvorstand wird Bürgermeister Josef Hertle gewählt. Der Rechnerlohn beträgt 60 Mark jährlich.

11. Januar 1891
Generalversammlung in der Adler-Wirtschaft: Beschluss über den Austritt aus der Generalanwaltschaft ländl. Genossenschaften in Neuwied. Beitritt zum Verband des Mittelfränkischen Darlehenskassenverbands in Westheim.
Die Bilanzsumme betrug 26.383,27 Mark und der Gewinn 487,22 Mark.
Die Bilanz wurde im Oettinger Amtsboten veröffentlicht.

9. April 1893    
Generalversammlung in der Schneller’schen Gastwirtschaft:       
Lehrer Johann Witzig wird zum neuen Rechner gewählt.
Der Lohn des Rechners beträgt 100 Mark. Der Verein tritt dem Bayerischen Landesverband und der neu gegründeten Zentralstelle bei.
Es werden 200 Zentner Cilisalpeter eingekauft.

7. Dezember 1895
Beschluss in der Generalversammlung: Kauf eines Trieurs
Bilanzsumme zum Ende des Geschäftsjahres 1894: 73.111,76 Mark, Gewinn: 467,38 Mark

19. Juni 1897    
In der Generversammlung wird der Ökonom Sebastian Trollmann zum neuen Vorsteher gewählt.
Der Höchstbetrag für Darlehen wird auf 7.000 Mark festgelegt.

19. Mai 1901    
Neuer Aufsichtsratvorsitzender wird Friedrich Erdle, Krämer und Söldner.

18. November 1905
Beschluss der Generalversammlung über § 35 der Statuten. Der Reingewinn ist wie folgt zu verwenden:        
10% zum Reservefonds
10% zum Stiftungsfonds
80% für gemeinnützige Zwecke

10. Juni 1907     
Beschluss: Kauf eines Waggons Holz zur Probe vom Spessart und der Rhön über den Holzhändler Andreas Albert.
Bezug von 200 Zentnern Thomasschlacke (Düngemittel).

2. November 1911    
Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird Bürgermeister Johann Bachmann, nachdem Friedrich Erdle eine Wiederwahl abgelehnt hatte. Wegen großen Geldmangels müssen die Kündigungsfristen genau eingehalten werden.

17. Mai 1914    
Das 25-jährige Bestehen soll mit einer einfachen Jubiläumsfeier gefeiert werden. Als Festredner soll ein Vertreter vom Landesverband eingeladen werden.

5. November 1914    
Für die Beschaffung von Wolle für Winterkleidung und Zigaretten für die im Krieg stehenden Munninger Soldaten werden 150 Mark genehmigt.

18. April 1915    
Für den verstorbenen Vorstand Sebastian Trollmann wird Joseph Gramm als Nachfolger gewählt.

28. Mai 1916    
Eine Viehwaage mit 1.250 kg Tragkraft wird angeschafft. Zum Wagmeis­ter wird der Gastwirt Joseph Schmutterer bestimmt. Der Verein zeichnet eine Kriegsanleihe über 10.000 Mark.

2. Juni 1918     
Lehrer Witzig wird für 25-jährige Tätigkeit als Rechner mit dem Ehrendip­lom des Landesverbands- und einem Jubiläumsgeschenk des Vereins geehrt.
            
16. September 1923    
Inflationsjahr: Der Vereinsdiener Stockinger erhält seinen Jahreslohn in Naturalien. Mitglieder unter 30 Tagwerk 1 Pfund Gerste und Mitglieder über 30 Tagwerk 2 Pfund Gerste. 1 Ei kostete 8.800 Mark, ein Zentner Kartoffeln 144.000 Mark.

1. Juni 1925    
Emil Trollmann wird neuer Vorsteher.

17. Juli 1927    
Rücktritt des Vorstehers Trollmann, nachdem der Rechner gegen ihn bei der Vorstandssitzung am 5. Februar 1927 auf „eine grobe Art und Weise” gegenüber trat. Zum neuen Vorsteher wird Johann Straßner gewählt.

4. Dezember 1933    
Neuer Vorstandvorsitzende wird Friedrich Lanzer.   
Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird Friedrich Birnmeyer.
        
31. Oktober 1937
Beschluss über die Anschaffung eines Kleereibers. Beschluss über den Bau eines Lagerhauses.
 
1938        
Bau des Lagerhauses. Lagerverwalter wird Christian Wiedemann.

16. Juli 1939    
Feier des 50-jährigen Bestehens in einer „schlichten Feier“ im Gasthaus Adler.

26. Oktober 1947      
Erste Generalversammlung nach Kriegsende: von 103 Mitgliedern waren 56 anwesend.
Bilanzsumme Ende 1946: 796.183 Reichsmark. Herr Lippert von der Zentralkasse Nördlingen referiert über die bevorstehende Währungsreform.

22. Februar 1952    
Generalversammlung im Gasthaus Schneller. Es wird die Eröffnungbilanz zum 21.06.1948 vorgestellt. Das Eigenkapial beträgt 3.249,07 DM.
Ein Geschäftsanteil wird auf 150  DM erhöht, die Pflichteinzahlung auf 50 DM. Bilanzsumme zum 31.12.1950 beträgt 70.778,32 DM bei einem Verlust von 795,46 DM
Neue Firmierung: Raiffeisenkasse Munningen eG mit unbeschränkter Haftung.

1956
Anschaffung einer neuen Scheibenegge.

1958
Bau einer Tiefgefrieranlage.

29. Mai 1960    
Rücktritt des seit 33 Jahren tätigen Rechners Engelbert Stockinger. Friedrich Weng wird zum Nachfolger gewählt. Der Kauf einer Wiesenwalze und eines Förderbandes. Der Bau für Lager und Kohle entlang der Gefrieranlage wird beschlossen.

11. Juli 1961    
Friedrich Lanzer scheidet als Vorstandsvorsitzender aus und wird zum Ehrenvorstand ernannt. Eduard Kienberger wird zum Nachfolger gewählt.

24. Juli 1963    
Es erfolgt die Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung. Die Haftsumme wird auf 3.000 DM festgelegt. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender wird Johann Gebhard.

12. Juni 1964    
Die Bilanzsumme zum 31.12.1963 lag bei 577.070 DM, der Gewinn bei 11.229 DM. Die Lagerhauserweiterung mit Kosten von ca. 60.000 DM wird beschlossen.
Kleine Feier zum 75-jährigen Bestehen.

17. Dezember 1964
Beschluss über die Aufnahme der Raiffeisenkasse Heuberg mit einer Bilanzsumme von 336.483 DM.         
Neue Firmierung: Raiffeisenkasse Munningen-Heuberg eGmbH.


12. Dezember 1965
Einweihung des neuen Bankgebäudes in der Raiffeisenstraße.

11. Dezember 1970    
Rekordzuwachs der Einlagen um 460.000 DM oder 27,3%. Der Warenumsatz konnte um 19,1% auf 570.000 DM erhöht werden.
Die Bilanzsumme beträgt inzwischen 2.358.002 DM.

14. Juni 1977     
Der Aufsichtsrat genehmigt den Kauf einer Fuhrwerkswaage  mit 40 Tonnen Tragkraft.
        
1979    
Das Losedüngerlager wird erweitert.

25. April 1975
Geschäftsführer Friedrich Weng wird in den Vorstand gewählt.

19. Juni 1981    
Generalversammlung im Gasthaus Hirsch. 114 Mitglieder sind anwesend. Verbandsrevisor Wiedenmann ist ebenfalls anwesend. Die Bilanzsumme beträgt 9.481.406 DM der Gewinn beträgt 35.847 DM. In zwei Abstimmungen konnte die Dreiviertel-Mehrheit für den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Oettingen nicht erreicht werden.

27. Januar 1982    
Die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Oettingen wird mit 83 Prozent der gültigen Stimmen beschlossen. Vorstandsvorsitzender Eduard Kienberger wird in den Vorstand der Raiffeisenbank Oettingen berufen und war von 1986 bis 1993 Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Oettingen.
Vorstand und Geschäftsführer Friedrich Weng leitete die Geschäftsstelle Munningen bis 1995.

1992
Bezug der neuen Geschäftsräume in der Hauptstraße.
            
1997
Fusion der Raiffeisenbank Oettingen mit der Raiffeisen-Volksbank Nördlingen zur heutigen Raiffeisen-Volksbank Ries eG.
In Munningen hat unsere Bank rund 350 Mitglieder. Unsere Mitglieder und Kunden betreuen wir von der Geschäftsstelle Schwörsheim aus.
Als Ansprechpartner vor Ort fungieren unser genossenschaftlicher Beirat Eduard Kienberger jun. und Stefan Bucher und Willi Gebhard als Vertreter.

 

Diese Chronik entstand im August und September 2014 vor dem 125-jährigen Gründungsjubiläum der Genossenschaft in Munningen. Grundlagen waren alte Protokollbücher und Aufzeichnungen sowie Erinnerungen früherer Verwaltungsmitglieder. Herzlichen Dank! -zub-



Unwetter vernichtete die Munninger Ernte 1889

Bürger sahen den Nutzen einer Genossenschaft und handelten umgehend

Bürgermeister Josef Hertle, Munningen
Nach einem großen Unwetter befürwortete auch Bürgermeister Josef Hertle, dass eine Genossenschaft gegründet wird. Foto: privat

Anders als in den Nachbargemeinden Schwörsheim und Laub, wo bereits das 125-jährige  Jubiläum gefeiert wurde, sahen die Munninger Landwirte zunächst keine Notwendigkeit, sich in einer Genossenschaft zu organisieren.

Nach einem schicksalhaften Tag im Hochsommer 1889 entschieden sich die Munninger jedoch für die Gründung eines Darlehenskassenvereins, um alle Familien abzusichern.
Am 12. Juli 1889, so ist in den Aufzeichnungen des damaligen Bürgermeisters Josef Hertle zu lesen, gab es in der Munninger Flur ein verheerendes Unwetter mit Hagel. Von hühnereigroßen Eis-Steinen ist da die Rede.
Binnen Minuten war die Ernte des Jahres zerstört, Schafe der Dorfherde waren verletzt und mussten notgeschlachtet werden. Wie durch ein Wunder kamen die Menschen mit Blessuren davon.
Bereits zwei Tage nach dem Unwetter, am 14. Juli 1889, gründeten 69 Munninger den Darlehenskassenverein, um zukünftig besser gegen solche Schicksalsschläge abgesichert zu sein.

 

(Quelle: Grundbuch Gemeinde Munningen, nach Recherchen von Franz Friedel)

Heroldinger Spar- und Darlehnskassen-Verein - gegründet 1889
Friedrich und Karl Stegner waren jahrzehntelang "die Gesichter" der Raiffeisenkasse in Heroldingen.
Friedrich und Karl Stegner waren in Heroldingen viele Jahre die Verantwortlichen bei der Raiffeisenkasse. Foto: privat

1889     

16. Juni: Gründung des Heroldinger Spar- und Darlehnskassen-Vereins – eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung mit zunächst 27 Mitgliedern. Vorstandsvorsitzender war Pfarrer Ernst Schmidt, sein Stellvertreter: Bürgermeister Johann Kesselbaur (Heroldingen 18, jetzt Wörnitzstraße 30).

Aufsichtsratsvorsitzender war Johannes Huber (Heroldingen 3, jetzt Georg-Karg-Straße 8), als Rechner fungierte der Schrattenhofener Söldner Christian Grieb.

 

1890     

Bilanzsumme 27.855 Mark.

 

1892

Anschaffung eines feuersicheren Kassenschranks (der übrigens bis 1978 genutzt wurde).

In diesem Jahr gründeten die Möttinger Nachbarn ihre Raiffeisenkasse.

 

1896     

Als erste Maschine wurde eine Trieur-Getreidereinigungsmaschine angeschafft.

 

1900     

Bilanzsumme 100.000 Mark.

 

1905     

Jakob Hager (Heroldingen 27, jetzt Wörnitzstraße 35) wird Rechner.

 

1910     

Die junge Genossenschaft zählt 74 Mitglieder.

 

1918     

Nach dem 1. Weltkrieg betrug die  Bilanzsumme 300.000 Mark.

 

1923     

Im Inflationsjahr stieg die Bilanzsumme auf drei Billionen Reichsmark, der Tagesumsatz der Genossenschaft belief sich auf bis zu 30 Millionen RM, ein Geschäftsanteil lag bei fast 100.000 RM. Einlagen wurden mit 15 Prozent verzinst, die Darlehenszinsen betrugen 17 Prozent.

Ein Überblick über die Preise von Dingen des Alltags: eine Schachtel Steichhölzer kostete eine Milliarde RM, ein Pfund Brot 160 Milliarden RM, 1 Pfund Fleisch 3,2 Billionen RM.

Nach Einführung der Rentenmark ergab sich als neue Bilanzsumme: 25.000 Rentenmark.

 

1935     

77 Mitglieder

 

1940     

Hagers Sohn Georg übernimmt die Rechnerfunktion bis 1959, wird danach Aufsichtsratsvorsitzender bis 1963, danach bis 1974 Vorstandsvorsitzender.

 

1948     

Bilanzsumme vor Einführung der D-Mark: 216.000 Reichsmark

 

1953     

Bau des Lagerhauses bis 1954.

 

1955     

4. Februar: Die Hoppinger Raiffeisenkasse eGmbH fusioniert mit Heroldingen.

 

1959     

Ein neuer Rechner für Heroldingen, der erstmals die Schreibmaschine einsetzt: Karl Stegner (Heroldingen 56, jetzt Georg-Karg-Straße 9), Geschäftsführer, ab 1980 Zweigstellenleiter, unterstützt von seinem Bruder Friedrich.

 

1960     

109 Mitglieder, 368.000 DM Bilanzsumme.

 

1963     

Friedrich Stegner übernimmt die Warenlagerarbeit von Johann Heinrich Lanzer (vom Anwesen Nr. 25, heute Georg-Karg-Straße 25).

1977     

bis 1978: Bau des Geschäftsgebäudes „Am Zehentstadel 9“ und Erweiterung des Lagerhauses.             

Aufstellung einer Fuhrwerkswaage.

 

1978     

25. Juni: Einweihung des neuen Bankgebäudes.

 

1980     

16. Juni: Fusion mit der Raiffeisenbank Möttingen u.U. eG. Bilanzsumme: rund 5 Millionen DM, 155 Mitglieder.

 

1989

100-Jahr-Feier, auf dem Foto: Karl Stegner.

 

 

2002     

Fusion der Raiffeisenbank Möttingen u.U. eG mit der Raiffeisen-

Volksbank Ries eG.

 

2011     

Gründung der Heroldinger Wohltätigkeitsstiftung, einer Treuhandstiftung der VR-Bürgerstiftung Ries.

 

 

Diese Chronik entstand im April 2014 anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Genossenschaft in Heroldingen.

Wir bedanken uns herzlich bei Ralf Hermann Melber aus Heroldingen. Er hat für uns die Protokollbücher der Genossenschaft gesichtet und wichtige Eckpunkte für die nebenstehende Chronik zusammengestellt. Darüber hinaus hat er Bildmaterial gesammelt und mit Zeitzeugen gesprochen. Auch durch seine Hilfe konnte dieser Sonderblickpunkt entstehen.

Darlehenskassenverein Wallerstein - gegründet 1889
Geschäftsstelle Wallerstein 1980er-Jahre
Zentral in der Marktgemeinde ist die Raiffeisenbank präsent. Heute ist auch die gesamte Kreditabteilung der Raiffeisen-Volksbank Ries in Wallerstein untergebracht. Foto: Archiv RVB Ries

24. März 1889
Gut ein Jahr nach dem Tod von Friedrich Wilhelm Raiffeisen (+ 11.03.1888), trafen sich Wallersteiner Bürger im Fürstlichen Keller, um im Sinne von Raiffeisen eine Selbsthilfeeinrichtung in Wallerstein zu gründen. 59 Mitglieder zählte der neue Darlehenskassenverein. Vorstandsvorsitzender war der Fürstliche Domänenrat Traugott Schus­ter, den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden bekleidete der Apotheker Georg Thiem und der Rentner Franz Schreiber übernahm die Stelle des Rechners.

Als Rechner hatte Franz Schreiber wohl die meiste Arbeit mit der neuen Kasse. Als Geschäftslokal fungierte seine Wohnung, Öffnungszeiten brauchten daher nicht festgelegt zu werden. Die Kasse war geöffnet, wenn Franz Schreiber zu Hause war.

Trotz der vielen Arbeit belief sich die Entlohnung – und das erst ab 1899 – auf 150 Mark jährlich. Ein Beweis dafür, dass die Ehrenamtlichen mit großem Idealismus diese Arbeit ausübten.

In der Gründungsversammlung am 24. März 1889 wurden folgende Beschlüsse gefasst:
1. Zweimal im Jahr finden Mitgliederversammlungen statt, nämlich jeweils am ersten Sonntag im Mai und am zweiten Sonntag im Oktober.
2. Es wird eine Konventionalstrafe für unentschuldigtes Fernbleiben vereinbart.
3. Die Genossenschaft tritt dem Anwaltschaftsverband Neuwied bei.

März 1892
Ab März 1892 war es auch Einwohnern der Nachbarorte Birkhausen, Ehringen und Munzingen erlaubt, der Genossenschaft beizutreten. Diese Maßnahme sicherte zu einem den Fortbestand der Kasse mit einem konstanten Mitgliederzuwachs, zum anderen erhöhte sie ihren Bekanntheitsgrad. Der gewünschte Beitritt zum neugegründeten Bayerischen Raiffeisenverband wurde von den Wallersteinern abgelehnt, sie blieben in Neuwied.

20. März 1890

Das Eigenkapital des Spar- und Darlehenskassenvereins  betrug 4.344,65 RM und teilte sich auf in einen Stiftungsfonds mit 4.036,57 RM und einen Reservefonds mit 308,08 RM.

1905
Im Jahre 1905 trat Karl Nagler als Vorstandsvorsitzender in die „Fußstapfen“ von Traugott Schuster. Aufsichtsratsvorsitzender war Friedrich Gerstmeier, der dieses Amt 1899 von Johann Leibhammer übernommen hatte. Als Rechner fungierte noch immer Franz Schreiber. Zwischenzeitlich hatte der Verein bereits 113 Mitglieder. Die Zahl hatte sich seit der Gründung fast verdoppelt.

1910
Das Güter-Zertrümmerungsgesetz verbot die Bezeichnungen bzw. Zusätze „ … und Umgebung“. Eine genaue Bezeichnung der zur Genossenschaft gehörenden Orte und Gebiete wurde verlangt. Eine erneute Satzungsänderung forderte, künftig die Bilanz im Raiffeisenboten des Verbandes ländlicher Genossenschaften in Nürnberg zu veröffentlichen.
Die Mitgliederanzahl betrug 88 Mitglieder.

1914
Der Spar- und Darlehenskassenverein Wallerstein feierte sein 25-jähriges Bestehen. Obwohl schon mitten im Krieg, erhielten Mitglieder mit 15-jähriger Zugehörigkeit und mehr 10 Mark, alle übrigen 5 Mark Dividende zum Jubiläum. Das war viel Geld in einer Zeit, in der ein Liter Milch rund 30 Pfennig, ein Liter Bier ca. 34 Pfennig und ein Kilo Roggenbrot 40 Pfennig kostete.

1917
Am 28. Februar 1917 gab Franz Schreiber nach 28-jähriger verdienter Tätigkeit sein Rechneramt an Alois Hueber ab.
96 Mitglieder zählte der Verein.

1920 – 1924
Auf der Generalversammlung im Jahre 1920 wurde der Geschäftsanteil auf 50 Mark erhöht. Im Dezember 1922 stieg er bereits auf 500 Mark. Zuerst war die Geldentwertung noch gering. Ein Brötchen kostete im Januar 1922 noch 50 Pfennig. Dann stieg der Preis monatlich um 10 Pfennig. Im Dezember des gleichen Jahres kos­tete eine Semmel schließlich 20 Mark.
Im Dezember 1922 beschloss die Generalversammlung eine Kreditgewährungsvollmacht für Vorstand und Aufsichtsrat von insgesamt 1 Million Mark.
Im April des folgenden Jahres wurde die Kreditgrenze schon auf 5 Millionen Mark erhöht und im September 1923 auf 2 Milliarden Mark festgesetzt.
Der Geschäftsanteil stieg im gleichen Zeitraum von 50 Mark auf 500.000 Mark.
Währungsreform: Für den Umtausch von Papiermark in Rentenmark galt:  1 Billiarde Papiermark = 1 Rentenmark. Die Rentenmark blieb eine Übergangswährung. Im August 1924 wurde dann die Reichsmark eingeführt und die Preise bleiben stabil.

Nachdem sich die Genossenschaft  nach der Währungsreform gefestigt hatte, beschloss der Vorstand die Einrichtung einer Schulsparkasse. Sinn dieser Institution war die Erziehung der Schulkinder zu Sparsamkeit und Veranwortungsbewusstsein.

1929
Einstimmig wurde der Beitritt zur Bayerischen Zentraldarlehenskasse beschlossen.

1932
Neuer Rechner wurde Wendelin Würth. In seiner Wohnung wurde ein eigenes „Rechnerlokal“ eingerichtet.

1935
Die Generalversammlung legte mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Michael Nagler fest, dass 40 % vom Gewinn für gemeinnützige Zwecke zu verwenden sind.
Der Zinssatz für Kredite belief sich auf 4,5 %.
Die Mitgliederzahl betrug 130 Mitglieder.

1939
Die Genossenschaft feierte das 50-jährige Jubiläum. Die Festrede hielt Dr. Mühlbauer von der Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank in Nördlingen. Von den 132 Genossen waren 129 erschienen.

1940
Zuversichtlich beschloss die Generalversammlung, die Verwaltungswahlen bis nach dem Krieg zurückzustellen. Niemand nahm an, dass der Krieg noch über fünf Jahre dauern würde.
Auf besonderen Wunsch der Mitglieder wurde eine Viehwaage angeschafft, die sämtlichen Genossen zur Verfügung stand. Um die Finanzierung der Kasse im Hinblick auf die Kriegsdauer zu sichern, beschloss die Generalversammlung unter Vorsitz von Gottfried Reimlinger, den Gewinn zu 40 % für eigene Rücklagen zu verwenden, statt wie bisher für gemeinnützige Zwecke.

1944
Die nächste Erwähnung der Wallersteiner Genossenschaft findet sich bei der Generalversammlung im März 1944. Dort wurde die Anlehensgrenze auf 1 Million RM festgelegt. Zum neuen Geschäftsführer wurde Josef Graf gewählt.

1952
Alban Schludi, der 1947 gewählte Vorstandsvorsitzende, gab die erste Eröffnungsbilanz nach der Währungsreform bekannt:
Eigenkapital: 8.464,00 DM
Die Bilanzsumme stieg von 146.212,00 DM im Jahre 1949 auf 175.231,00 DM im Jahre 1951.
Die Bank hatte 146 Mitglieder.
Der Darlehenskassenverein wurde in Raiffeisenkasse Wallerstein umbenannt.

1955
Die Nachfolge im Rechneramt übernahm Wilhelm Rieger.

1960
Die Mitgliederzahl betrug 153 Mitglieder. Die Bilanzsumme belief sich auf 1,1 Mio. DM.

1961
Die Raiffeisenkasse Wallerstein erhielt mit Alois Tischinger die erste hauptamtliche Geschäftsführung.
In den Folgejahren erlebte die Raiffeisenkasse Wallerstein eine Boom-Phase.

1964
Mit Geschäftsführer Alois Tischinger konnte die Wallersteiner Raiffeisenkasse auf 75-jährige Geschäftstätigkeit und auf eine beständige Vergrößerung zurückblicken.
In der Folgezeit kam es im Ries und bei der Raiffeisenbank Wallerstein zu Zusammenschlüssen  von Genossenschaften (siehe Kasten).

1970
Die Mitarbeiter bezogen das neue Gebäude an der Hauptstraße.

1971
Das gesamte Rechnungswesen wurde auf EDV umgestellt. Die Raiffeisenbank Wallerstein trat der Rechenzentrale in Nürnberg bei.

1972
Das Dienstleistungsangebot wur­de entsprechend den Kundenwünschen ausgeweitet. Eigene Agenturen mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der Allianzversicherung sowie der Bayern-Versicherung wurden eröffnet.

1974
Die Raiffeisenkasse Wallerstein wurde in „Raiffeisenbank Wallerstein eG“ umbenannt.

1975
Es wurden Verhandlungen mit den noch selbstständigen Raiffeisenkassen Marktoffingen und Maihingen für ein gemeinsames Lagerhausprojekt geführt.
Die Telefonanlage wurde auf zehn Nebenstellen erweitert.

1976
Baubeginn des Lagerhauses in Marktoffingen.

18. September 1977
Das neue Lose-Lagerhaus in Marktoffingen wurde eingeweiht.  Mit einem Gesamtkostenaufwand von 720.000 DM wurde die Inves­titionsgrenze unterschritten. Das Lagerhaus hatte ein Einzugsgebiet von rd. 5.600 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche und konnte nach einer Übergangszeit rund 75 % des gesamten Futter- und Düngemittelumsatzes der beteiligten Genossenschaften decken.

1978
Am 20. Dezember wurde ein hauptamtlicher Bankaußendienst eingerichtet. Dieser Service bot vor allem älteren Leuten die Möglichkeit, sich von zu Hause aus der Bankdienstleistungen zu bedienen.
Außerdem wurden in der Geschäftsstelle Wallerstein Raumüberwachungskameras installiert.

1980
Die Erweiterungs- und Modernisierungspläne der Hauptstelle konnten verwirklicht werden, indem die Schalterhalle erneuert und der 1. Stock sowie das Dachgeschoss ausgebaut wurden. Durch eine überdurchschnittliche Kreditnachfrage der Kunden kam es zu einer angespannten Liquiditätslage der Bank. Durch Liquiditätssonderkredite der Zentralbank und durch die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Maihingen konnte die Zahlungsbereitschaft wieder geordnet werden.

1983
Die Raiffeisenbank Wallerstein eG ließ eine Schallplatte mit Wallersteiner Musikgruppen produzieren.

1984
Bildschirmtext (BTX) und Personalcomputer hielten Einzug.

1985
Im Februar 1985 ging Geschäftsführer Alois Tischinger nach 34-jähriger Tätigkeit in der Raiffeisenorganisation in den Ruhestand und erhielt die Silberne Raiffeisennadel. Die Mitgliederzahl betrug 1.857 Mitglieder und 2.460 Kunden. Die Bilanzsumme belief sich auf 69,0 Mio. DM.

1988
Die Verwaltung beschloss, den Mitgliedern den Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Nördlingen zu empfehlen. Die Vertreter lehnten diese Empfehlung ab.

1989
Im Frühjahr legten die Verantwortlichen bei Informationsveranstaltungen die Vorteile eines Zusammenschlusses dar. Die Kosteneinsparungen im organisatorischen und verwaltungstechnischen Bereich bei gleichzeitiger Beibehaltung des vollen Kundenservices waren enorm.
Die Vertreterversammlung am 24. Mai 1989 stimmte mit deutlicher Mehrheit für einen Zusammenschluss.

Juli 2000
Helmut Offinger, früheres Vorstandsmitglied und langjähriger Bereichsleiter,  wird in den Ruhestand verabschiedet. Ihm folgte Hermann Weng als Geschäftsstellenleiter.  

2001
Der Eingangsbereich der Bank wurde neu gestaltet, die Räume renoviert und das Gebäude energetisch saniert. Die Räume wurden neu aufgeteilt, unter anderem der Haupteingang in die Mitte des Gebäudes verlegt. Der Selbstbedienungsbereich öffnet sich während der Geschäftszeiten durch eine faltbare Glaswand zu einem großen Servicezentrum.

2003
In Wallerstein wird der erste Geldeinzahl-Automat der Raiffeisen-Volksbank Ries installiert.

2004
Die Kreditabteilung der Gesamtbank kommt nach Wallerstein.

2006
Zentrales Archiv der Raiffeisen-Volksbank Ries in Wallerstein installiert.

2013

Umbau des Ober- und Dachgeschosses, neuer Sozialraum.

 

Diese Chronik entstand im Januar 2014 anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Genossenschaft in Wallerstein.

Darlehenskassenverein Balgheim - gegründet 1888
Im traditionellen Rieser Kittel: Rechner Michael Dollmann
Michael Dollmann war von 1943 bis 1963 Rechner der Balgheimer Genossenschaft. Für sein Engagement wurde er mit der Silbernen Raiffeisen-Nadel ausgezeichnet.

Die 125-jährige Geschichte der Raiffeisen-Genossenschaft in Balgheim ist Spiegelbild eines bewegten Wandels des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.

 

Ähnlich wie die Zeit, in der Friedrich Wilhelm Raiffeisen wirkte, war auch die Zeit, in die die Gründung des Darlehenskassenvereins Balgheim fiel, geprägt von großer Not: Geldknappheit, schlechte Getreidepreise und noch viel schlechtere Viehpreise machten den Landwirten zu schaffen. Große Trockenheit und Kreditnot brachten die Menschen in Balgheim in große Zahlungsschwierigkeiten. Geld- und Zinswucherer nutzten die Situation der ländlichen Bevölkerung aus und so mancher Hof wurde zerschlagen. In der Idee Raiffeisens, sahen auch die Bürger in Balgheim eine Möglichkeit, durch günstige Einkaufs- und Kreditquellen dem Treiben der Wucherer einen Riegel vorzuschieben.

3. Juni 1888

Es versammelten sich in Balgheim in der Mühlbacher’schen Wirtschaft 69 Bauern, Landwirte und Ortsbürger unter dem Vorsitz von Pfarrer Rabus, um sich zum „Darlehenskassenverein Balgheim“ zusammenzuschließen. Lehrer Adam Müller machte hierüber als Protokollführer und dann als Rechner die ersten Aufzeichnungen.

 3. Oktober 1888

Die neu gegründete Genossenschaft wird beim Registergericht Neuburg/Donau eingetragen.

1888

Festsetzung der Statuen:

Als Minimum wird die Einzahlung auf 2 Mark festgelegt. Für Sparbücher werden 3,5 % Zins gezahlt, für Darlehen werden 4 % Zinsen fällig.

16. Dezember 1891

Außerordentlichen Generalversammlung: Es wird über die Haltung des Vereins zu Immobilienverkäufen in der Gemeinde gesprochen. Durch die günstige Kapitalentwicklung wurde die Passivkreditgrenze auf 60.000 Mark festgesetzt.

Für die Mitglieder wurde die Vermittlung von Bedarfsgütern organisiert: Kleesamen, Obstbäume, Chilesalpeter. An der Errichtung des Gemeinschaftslagerhauses in Möttingen war Balgheim neben acht weiteren Genossenschaften mit beteiligt. 1920 wurde die Lagerhausgemeinschaft durch die Warenzentrale Nürnberg übernommen.

In den ersten Jahren wurden nur mäßige Gewinne erzielt. Diese wurden zum Teil zur Bildung von Rücklagen, aber auch damals bereits für gemeinnützige Zwecke verwendet, wie zum Beispiel zur Bildung einer Sterbekasse,  oder zur Anschaffung von Gemeinschaftsmaschinen.

 

1891 bis 1896

Es wird der erste Trieur angeschafft; hinzukommt 1896 eine Handdreschmaschine.

Der Lohn des Rechners wird 1894 auf 80 Mark jährlich festgelegt.

Es wurden Zuschüsse für die Beschaffung von Impfstoffen für Schweine, für die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder und für kirchliche und schulische Zwecke gemacht.

1899

Das Anwesen Bissinger wurde von der Genossenschaft verkauft und der erzielte Überschuss zur Hälfte dem  Verkäufer überlassen. Ähnlich wurde es 1901 beim Verkauf des Anwesens Scherer und 1911 bei der Veräußerung der Oberen Mühle gehandhabt.

1898 bis 1915

Die Bilanzsumme war im Jahr 1898 auf 123.796 Mark angestiegen. Im Jahr 1901 auf 201.001  Mark und im Jahr 1910 auf 234.663 Mark. Bei Kriegsbeginn 1915 auf 279.817 Mark.

Im Jahr 1905 wird eine Wiesen­egge, 1906 eine Viehwaage für die Verwendung durch die Mitglieder beschafft. Die Obstbaumspritze wurde 1907 gekauft.

Im Jahr 1910 hatte die Genossenschaft 81 Mitglieder.

1921 bis 1924

Der Lohn des Rechners wird auf 2.000 Reichsmark jährlich festgelegt. Im Inflationsjahr 1923 betrug der Umsatz 111.377.119.587.562 Mark. Mit der Goldmarkeröffnungsbilanz vom 1. Januar 1924 traf auch die Balgheimer Genossenschaft der erste große Einschnitt.  Zum neuen Start standen 2.840,87 Goldmark bereit.

1928

Das erste Lagerhaus wird errichtet. In den Vorkriegsjahren wurden dann Umsätze von über 100.000 Mark erzielt.

In den folgenden Jahren wurde die Saatgutreinigungsanlage, eine Hederischspritze, eine Wiesenwalze, ein Kleereiber, eine Kartoffeldämpfkolonne, ein Getreide­­-Elevator angeschafft und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt.

1929 bis 1939

Der Darlehenskassenverein Balg­heim verfügte bereits wieder über 60.000 Mark Spareinlagen.

Diese wuchsen im Laufe der Jahre bis auf 257.000 Mark (1940) an.

20. Juni 1948

Aus 900.000 Reichsmark verblieb nach dem Krieg eine Summe von etwas mehr als 50.000 DM.

1950 bis 1962

Im Jahr 1957 wird das Lagerhaus erweitert, die Gefrieranlage wird eingebaut, 1969 erneut umgebaut.

Es wurden eine komplette Schleppergarnitur (bereits 1953 wieder verkauft, weil unwirtschaftlich), eine Wiesenwalze, eine Fuhrwerkswaage, zwei motorisierte Unkrautspritzen, ein Kalkstreuer, zwei Scheibeneggen, ein Kleereiber, eine Holder Unkrautspritze angeschafft.

1961

Es ist eine Umsatzssteigerung auf 2.456.170 DM zu verzeichnen. Die Bilanzsumme beträgt 599.776,33 DM. Die Einlagen betragen über eine halbe Million DM. Das ist seit Währungsreform das  rund Zehnfache. 97 Mitglieder trugen die Genossenschaft.

1963

Die Raiffeisenkasse feiert ihr 75-jähriges Bestehen. In der Gastwirtschaft Mühlbacher findet am 26. Mai 1963 ein Festakt statt. Festredner ist Direktor Holzinger von der Bayerischen Raiffeisen-Zentralbank aus Nördlingen. Vorstandsvorsitzender Wurm und Rechner Dollmann erhielten die Silberne Ehrennadel des Raiffeisenverbandes.

In den Jahren nach der Währungsreform wurden durch die Raiffeisenkasse Balgheim 53.132 DM zur Verbesserung der Warenlagerung und zur Errichtung der Gefrieranlage aufgewendet.

39.721 DM wurden für die Beschaffung von Gemeinschaftsmaschinen eingesetzt.

85.450 Doppelzentner an Waren, das sind 570 Waggon zu je 150 Doppelzentner, wurden seit der Währungsreform bestellt und umgesetzt. Mehr als 2,5 Millionen DM wurden hierfür aufgewendet.

Das Eigenkapital beträgt rund 7 % der Bilanzsumme und reicht zu knapp 73 % zur Finanzierung der Anlagewerte und Beteiligungen aus.

Am 24. November 1963 tritt der neue Rechner Johannes Schmidt seinen Dienst an.

1963 bis 1970

Es wird beschlossen, dass der Rechner anlässlich von Dienstfahrten ein Kilometergeld von 20 Pfennig erhält.

Der Jahresertrag aus dem Jahr 1969 beträgt 7.916,57 DM. Die Bilanzsumme beträgt 1.509.199,49 DM, der Warenumsatz beläuft sich auf 386.767 DM.

Der Rechner wird ermächtigt, Blankokredite bis 5000 DM auf eigene Verantwortung auszureichen.

1967

Die Generalversammlung findet in der Kutscherklause in Balgheim statt. Herr Lagler von der BRZ in Nördlingen gibt Aufklärung zum Bankgeschäft. Herr Oberverwalter Mautz von der BayWa Möttingen referiert über das Warengeschäft.

18. Juli 1971

Da der Rechner stark überlastet ist, wird „lautstark“ über eine Verschmelzung mit einer größeren Kasse debattiert. Die Frage soll in einer gemeinsamen Sitzung „ganz genau“ geklärt werden.

 

6. Juli 1972

Die Einstellung einer Hilfskraft wird zurückgestellt, eine Versammlung wegen Verschmelzung mit Herrn Direktor Radowitz wird abgewartet.

1973

Im ersten Halbjahr 1973 wird eine Halbtagskraft angestellt.

Der Kauf eines Gabelstaplers wird beschlossen. Ebenso die Anschaffung eines Ölofens für 140 DM und eines Karrens für Sojaschrot für 238,79 DM.

1974

Im Januar 1974 werden Wertpapiere für 9,5 % zum Ausgabekurs von 99,25 % gekauft.

Die Bilanzsumme beträgt 3.035.111,98 DM bei einem Geldumsatz von 28.766.593 DM und einem Warenumsatz von 505.062 DM. Der Reingewinn beläuft sich auf 13.263,12 DM. Die Genossenschaft hat 81 Mitglieder.

30. Juni 1978

90 Jahre nach Gründung, fast auf den Tag genau,  erfolgt die Fusion der Raiffeisenkasse Balgheim eG mit der Raiffeisenbank Möttingen  u. U. eG.

1988

Das Bank-Gebäude wird zur 100-Jahrfeier umgebaut und renoviert.

2012

Neue SB-Geschäftstelle wird im  Vogelbauerhof installiert.

 

Im Jubiläumsjahr 2013 werden die Balgheimer von Friedrich Rummel (Mitglied im genossenschaftlichen Warenbeirat) und Rainer Ganzenmüller (Mitglied im genossenschaftlichen Beirat) in der Raiffeisen-Volksbank Ries vertreten. Ansprechpartner vor Ort ist unser Balgheimer Vertreter Dieter Gerstmeyer.

 

Diese Chronik entstand im Herbst 2013 bei den Vorbereitungen auf das 125-jährige Gründungsjubiläum in Balgheim. Herzlichen Dank an Helmut Wiedemann, der die Chronik zusammengestellt hat und ab Festabend über die Geschichte der Raiffeisenkasse in Balgheim referiert hat.

Christina Zuber

 

 

 

Schwörsheimer Darlehenskassenverein - gegründet 1888
Ein genossenschaftliches Urgestein aus Schwörsheim: Christian Bauer
Christian Bauer war von 1967 bis 1990 Vorstand der Volksbank Nördlingen. Anschließend war er von 1990 bis 1993 als stellvertretendes Vorstandsmitglied in Oettingen tätig war. Foto: Christina Zuber.

Am 16. Oktober 1888 gründen 32 Schwörsheimer auf Initiative der Lehrer Johann Haupt und Carl Schwarm sowie Bürgermeister Michael Eber den Schwörsheimer Darlehenskassenverein.

10. Januar 1889

Beschluss, mit der Gewerbebank Nördlingen in Beziehung zu treten.

12. Mai 1889

Generalversammlung: Die Bilanzsumme 1888 beträgt 2.671 Mark.

31. Oktober 1889

Generalversammlung: Es wird beschlossen, einen eisernen Geldschrank für 300 Mark anzuschaffen. Das Gehalt für den Vereinsrechner wird auf 50 Mark festgesetzt.

1890

Gehalt des Vereinsrechners wird auf 100 Mark erhöht. Es wird beschlossen, eine Wiesenegge und einen Trieur anzuschaffen.

1891

Der Verein liefert 40 Zentner Kartoffeln zu 1,35 Mark an das Zuchthaus Kaisheim.

1892

Neues von der Generalversammlung: Der Vorstand kann zusammen mit dem Aufsichtsrat jedem Mitglied ein Darlehen bis zu 5.000 Mark bewilligen.

1894

Der Trieur ist zukünftig ohne Gebühr ausleihbar.

1896

Beschluss bei der Generalversammlung: Mitglieder, die geliehenes Geld an Nichtmitglieder weitergeben, sollen eine Strafe zahlen.

1897

Waren- und Geldgeschäft werden zusammengelegt.

1898

Zusammen werden 300 Zentner Thomasmehl eingekauft und von der Bahnstation Oettingen überführt. Erstmals wird über den Kauf einer Dreschmaschine mit Motor nachgedacht.

1906

Gründung einer Sterbekasse für Vereinsmitglieder. Beim Tod eines Mitglieds werden 50 Mark an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

1908

Anschaffung einer Brückenwaage. Wiegemeister Wilhelm Hertle erhält jährlich 25 Mark.

1913

Der Verein feiert das 25-jährige Gründungsjubiläum mit einer Gedenkfeier.

1915

Viele Schwörsheimer sind zum Kriegsdienst einberufen. Nur 41 von 85 Mitgliedern sind bei der Generalversammlung anwesend. Jedem Soldaten wird ein Paket im Wert von 2,20 Mark gesendet. Wahlen werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

1923

Erstmals über 100 Mitglieder. Inflationspreise: Ein Zentner Kartoffeln kostet 143.000 Mark, ein Ei 8.800 Mark.

1928

Kauf des Lagerhauses von Johann Göggerle.

1931

Die Molkereigenossenschaft Schwörsheim wird Mitglied.

1933

Gleichschaltung im Dritten Reich: Verbandsrevisor Mühlbauer referiert bei der Generalversammlung: nur wer arischer Abstammung ist, darf Mitglied im Darlehenskassenverein sein.

1936

Bei der Generalversammlung wird einstimmig beschlossen, jedem erschienenen Mitglied eine Zigarre und einen Liter Bier zu bezahlen.

1937

Kauf einer Dampfkolonne.

1944

Jahresbilanzsumme: 715.000 Reichsmark

9. Mai 1948

Erste Generalversammlung nach dem Krieg mit 89 Mitgliedern. In den Statuten wird die Passage über „arische Abstammung“ gestrichen.

21. Februar 1952

Neue Firmierung: Raiffeisenkasse Schwörsheim eGmuH

 

21. Januar 1954

Das Lagerhaus wird erweitert.

1957

Mitgliederstand wieder über 100. Die Bilanzsumme beträgt 226.000 D-Mark.

1958

Die Gemeinde Schwörsheim, die evangelische Kirchengemeinde und die Gemeinschaft Tiefgefrieranlage werden Mitglieder.

1960

Kauf des Anwesens Nr. 19 von der Molkereigenossenschaft.

1963

Neue Satzung: Umwandlung in eine Genossenschaft mit beschränkter Haftung.

Bau eines Lagerhauses mit Geschäftsräumen wird beschlossen.

14. Juli 1964

Die katholische Kirchenstiftung wird Mitglied der Genossenschaft.

19. Juli 1964

75-Jahr-Feier: Die Feierstunde umrahmten Schulkinder mit Gedichten. Es wurde der verstorbenen, gefallenen und vermissten Mitglieder gedacht.

Die Rieser Nachrichten titeln: „Vor einem Menschenalter von Schwörsheimer Bürgern gegründet.“

30. März 1966

Satzungsänderung bei der Generalversammlung: Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, seinem Stellvertreter und maximal zwei weiteren Mitgliedern. Höchs­tens zwei Vorstandsmitglieder können hauptamtlich sein.

26. Mai 1968

Das neue Gebäude wird eingeweiht. Neben den 138 Mitgliedern konnte auch Staatssekretär Anton Jaumann und Landrat Gerhard Müller begrüßt werden. Bankvorstand Holzinger von der BRZ Nördlingen betonte, dass auch für eine „kleine Dorfkasse“ moderne und zweckmäßige Räume notwendig seien.

20. März 1969

Die Aufnahme der Raiffeisenkasse Laub wird genehmigt.

Die Genossenschaft heißt ab sofort Raiffeisenkasse Schwörsheim-Laub eGmbH.

25. Juni 1970

Bilanzsumme nach Verschmelzung: 2,46 Millionen D-Mark.

24. Mai 1974

Neuer Name: Raiffeisenbank Schwörsheim-Laub eG. Neubau einer Zahlstelle in Laub wird genehmigt.

20. Juli 1979

Neubau für Schwörsheim nach vielen Diskussionen beschlossen. 

23. November 1980

210 Mitglieder sind bei der Eröffnung des neuen Bankgebäudes in Schwörsheim dabei. Über 800 Besucher nutzen den „Tag der offenen Tür“.

20. Mai 1981

Erstmals wird über eine Fusion diskutiert. Favorisiert wird der Zusammenschluss mit der Raiffeisenbank Oettingen (62 Stimmen). Für die Raiffeisenkasse Munningen sind 26 Mitglieder, 18 stimmten für die Deininger Raiffeisenkasse als Fusionspartner.

16. Juni 1981

Verschmelzung mit Raiffeisenbank Oettingen wird zugestimmt mit über zwei Drittel der Stimmen.

1998

Die Raiffeisenbank Oettingen eG schließt sich mit der Raiffeisen-Volksbank Nördlingen zur heutigen Raiffeisen-Volksbank Ries eG zusammen.

 

 

Während der Vorbereitungen auf das 125-jährige Jubiläum der Raiffeisenkasse Schwörsheim im Herbst 2013 entstand die vorliegende Chronik. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an Christian Bauer, der die Protokollbücher für uns gelesen hat. Ohne diese Arbeit hätte die vorliegende Chronik nicht entstehen können.

Christina Zuber

 

Spar- und Darlehenskassenverein Kleinsorheim - gegründet 1888
Auch in Kleinsorheim hat ein Pfarrer die Initiative zur Gründung des Spar- und Darlehenskassenvereins ergriffen. Pfarrer Otto Dietlein wurde bei der ersten Generalversammlung 1888 auch gleich zum Vorsitzenden des Vereins gewählt. Foto: Silke Hampp

Am 6. Juni 1888 versammelten sich 32 Bürger aus Kleinsorheim und Großsorheim, um den Spar- und Darlehenskassenverein Kleinsorheim zu gründen. Allerdings trennten sich die Großsorheimer einige Jahre später wieder und gründeten eine eigene Raiffeisenkasse.

1888

Federführend bei der Gründung war – wie so oft – ein Geistlicher. Pfarrer Otto Dietlein wird auch gleich bei der ersten Generalversammlung am 7. Juni 1888 zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt, sein Stellvertreter wurde Bürgermeister Georg Vollhüter. 24 der 32 Mitglieder sind anwesend.

In den ersten Jahren bestand die Hauptaufgabe der Genossenschaft vor allem in der Annahme von Spareinlagen und im Ausgeben von Darlehen. Und doch ist aus den Niederschriften in den Protokollen ersichtlich, dass die Genossenschaftsleitung in Kleinsorheim schon sehr bald aufgeschlossen für weitere Aufgabengebiete war, etwa die Anschaffung eines gemeinsamen Maschinenfuhrparks oder  den Verkauf von landwirtschaftlichen Grundstücken und Anwesen.

1889

Im Mai wird die Geschäftsverbindung mit der Gewerbebank Nördlingen aufgenommen.

Im Oktober wird der Anschluss an an die Landwirtschaftliche Zentral-Darlehenskasse Neuwied beschlossen.

1890

Der Verein zählt 49 Mitglieder.

1895

Der Spar- und Darlehenskassenverein Kleinsorheim hat bereits 63 Mitglieder.

Baltasar Herrle nimmt seine Tätigkeit als Rechner auf. Ihm wird eine Entschädigung von 50 Mark zugebilligt.

1900

Die Bilanzsumme des Vereins beträgt 65.000 Mark.

1901

Die Mitgliederzahl beträgt 64.

1905

Der Verein hat ein Bilanzvolumen von 92.000 Mark.

1919

Am Jahresende beträgt die Bilanzsumme des Vereins 570.000 Mark.

1922

Das Bilanzvolumen der Spar- und Darlehenskasse beträgt 1.120.000 Mark.

1923

Die Entwertung des Geldes nimmt widersinnige Formen an. Am 1. Januar 1923 wird der Kurs des amerikanischen Dollars noch mit 7,28 Mark notiert, am 12. November 1923 kostet er 630 Milliarden Papiermark. Die Genossenschaft entwickelt sich nicht nur zum Millionär, sondern zum Billionär. In den alten Protokollbüchern ist festgehalten, dass pro Tag einige Millionenbeträge umgesetzt werden. Der Geschäftsanteil beträgt 100.000 Mark.

Auch die Zinsen sind zum damaligen Zeitpunkt sehr hoch. In einem Protokoll vom 20. September 1923 steht, dass für Einlagen 15 Prozent Zinsen gutgeschrieben werden. Für Darlehen hingegeben sind 16 bis 17 Prozent zu bezahlen.

Ein Vereinsmitglied stellt einen Darlehensantrag, da sein Stall samt Scheune abgebrannt ist. Er braucht ein Darlehen in Höhe von 200 Millionen Mark.

1924

Die Bilanzsumme von mehreren Billionen ist nach Einführung der Rentenmark auf 25.000 Rentenmark abgesunken.

1937

Am 29. Mai wird ein Zuschuss von 9.000 Mark zur Beschaffung eines Milchwagens bewilligt.

Der Verein stellt zudem einen größeren Betrag für die Straßenbeleuchtung zur Verfügung.

1938

Die Vereinsmitglieder beschließen, einen Bulldog mit Wagen, Pflug, Wiesenwalze und einen neuen Getreidebindemäher zu kaufen.

Nach der Ernte feiern die Mitglieder anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Spar- und Darlehenskassenverein Kleinsorheim ein Gründungsfest.

Die Bilanzsumme des Vereins beträgt 214.897,78 Mark.

1941

Eine Scheibenegge wird für den Verein verkauft.

1946

Laut gesetzlichen Anordnung der Militär-Regierung wird die ganze Verwaltung neu gewählt.

1948

Der Aufsichtsrat beschließt, dass für das Fahren und Ackern mit dem Schlepper 6 Mark pro Stunde zu bezahlen sind.

Zur Währungsreform am 20. Juni 1948 beträgt die Bilanzsumme des Vereins 726.083,69 Reichsmark. Das neue Eigenkapital beläuft sich auf 2.892,60 D-Mark.

 1952

Am 25. März 1952 wird der Kleinsorheimer Spar- und Darlehenskassenverein umbenannt in „Raiffeisenkasse Kleinsorheim“.

1953

Die Bilanzsumme beträgt 139.421,56 D-Mark.

1956

Am 13. Dezember 1956 wird in der Generalversammlung eine Erweiterung des Lagerhauses beschlossen. Außerdem wird über den Bau einer gemeinschaftlichen Gefrieranlage diskutiert.

1963

Die Raiffeisenkasse feiert am 9. Juni 1963 ihr 75-jähriges Bestehen.

Am 3. Dezember 1963 wird eine vorläufige Abstimmung über die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Möttingen durchgeführt.

1964

Am 3. Dezember 1964 gibt Revisor Hopf Aufschluss über eine Zusammenlegung mit der Raiffeisenbank Möttingen und Appetshofen. Eine provisorische Abstimmung ergibt 40 Stimmen für die Fusion, 10 dagegen und eine Enthaltung.

1965

Fällige Wahlen werden am 5. März 1965 zurückgestellt. An diesem Tag wird mit 42 zu 6 Stimmen die Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Möttingen genehmigt.

In den Jahren 1966 bis 1981 haben sich der Raiffeisenbank Möttingen und Umgebung auch die Genossenschaften aus Enkingen, Großsorheim, Balgheim, Heroldingen mit Hoppingen und Alerheim mit Wörnitzostheim und Bühl im Ries angeschlossen.

2002

Die Raiffeisenbank Möttingen fusioniert mit der Raiffeisen-Volksbank Ries.

 

Diese Chronik entstand im Sommer 2013 zum 125-jährigen Jubiläum der Genossenschaft in Kleinsorheim.

Darlehenskassenverein Wörnitzostheim - gegründet 1888
Handschriftlich waren die Aufzeichnungen und Protokolle der Genossenschaft in Wörnitzostheim. Die Bücher sind heute im Archiv der RVB Ries gelagert.
Handschriftlich waren die Aufzeichnungen und Protokolle der Genossenschaft in Wörnitzostheim. Die Bücher sind heute im Archiv der RVB Ries gelagert. Foto: Silke Hampp

Am 18. November 1888 versammelten sich 23 Bürger im Wirtschaftszimmer des Michael Engel’schen Wirtshauses und gründeten unter der Leitung von Pfarrer Friedrich Wilhelm Haußmann den Darlehenskassenverein Wörnitz­ostheim. Vorstand und Aufsichtsrat wurden gewählt, der Rechner bestimmt – eine Eintragung der Gründung beim Registergericht ist aber unterblieben. So versammelten sich am 4. Januar 1891 erneut Wörnitzostheimer (diesmal waren es schon 25 Ortsbürger) im Wirthaus, um die Gründung zu wiederholen, beziehungsweise zu bekräftigen. Rechtliche Grundlage erhielt die Genossenschaft mit der Eintragung beim Registergericht Neuburg/Donau am 21. Mai 1891.

In den ersten Jahren bestand die Hauptaufgabe der Genossenschaft vor allem im Anlegen von Spareinlagen und im Ausgeben von Darlehen. Und doch ist aus den Niederschriften in den Protokollen ersichtlich, dass die Genossenschaftsleitung in Wörnitzostheim schon sehr bald aufgeschlossen für weitere Aufgabengebiete war, etwa die Anschaffung eines gemeinsamen Maschinenfuhrparks oder  den Verkauf von landwirtschaftlichen Grundstücken und Anwesen.

1889
Bei der ersten Generalversammlung wird verkündet, dass bereits 28 Sparbücher verkauft wurden. Insgesamt haben die Wörnitzostheimer schon etwa 2.000 Mark angelegt. Erste gemeinsame Bestellungen werden getätigt: Obstbäume, Saatwicken, Kraftfuttermittel und Kunstdünger.

Ohne Entschuldigung darf kein Mitglied der Generalversammlung fern bleiben.

Der erste Abschluss zum 31.12.1889 weist eine Aktiv- oder Passivsumme von 10.544 Mark aus.

1892
Nur 17 Mitglieder kommen zur Generalversammlung, so dass beschlossen wird, von den nicht erschienenen Mitgliedern ein Strafgeld von 25 Pfennig zu erheben.

1896
Auf Antrag von Bürgermeister Metzger wird die gemeinsame Bekämpfung der Mäuseplage durch Giftweizen in Angriff genommen. Der Verein bestellt deshalb einen Zentner Giftweizen „von bester Qualität“.

Vereinsvorsteher Herrmann bringt vor, dass zwei mit Porkosan geimpfte Schweine verendeten. Da der Impfversuch vom Verein angeregt wurde – und die beiden Besitzer der Tiere somit für den Verein eintreten – möchte der Verein den Besitzern einen gewissen Schadenersatz für den Verlust zahlen. Der Bürgermeister verzichtet freiwillig auf diesen, der Bä­cker Wiedemann erhält 20 Mark.
Die Bilanz weist 60.147 Mark aus.
 
1897
Für die vom Hagelschlag betroffenen Bayern und Württemberger werden 5 Mark bewilligt. Davon erhalten die Württemberger 3 Mark, die Bayern 2 Mark, da für diese ohnehin gesammelt wird.

1901
Es wird beklagt, dass Gewichte der Genossenschaftswaage abhanden gekommen sind. Der Vorsteher soll dazu auffordern, die mitgenommenen Gewichte wieder zurückzustellen. Außerdem soll der Raum nach Benutzung abgeschlossen werden.

1904
Die Bilanzsumme des Vereins beträgt 93.378 Mark.

1907
Bei der außerordentlichen Generalversammlung am 22. April ist Oberrevisor Wiedemann aus Nürnberg zu Gast. Schon seit Längerem wird im Verein über den Kauf einer Dreschmaschine diskutiert. Der Oberrevisor erläutert in der Versammlung „in sachlicher Weise die Vorteile einer Dreschgarnitur mit Motorbetrieb“. Die Generalversammlung beschließt daraufhin einstimmig die Anschaffung eines Deutz Motors mit 6 Pferdekräften samt Dreschwagen. Dafür wird aus der Darlehenskasse ein Kapital von bis zu 5.000 Mark bewilligt.

Gedroschen wird nach einer „Dreschordnung“, der Zeitpunkt wird unter den Mitgliedern ausgelost. Den ausgelosten Termin müssen die Mitglieder streng einhalten, ein Tausch ist jedoch möglich. Für zunächst ein Jahr wird ein Monteur eingestellt. Dieser soll für die Bedienung der Maschine sorgen. Dafür erhält er pro Stunde 25 Pfennig sowie Verköstigung und „zu jeder Brotzeit 1/2 Liter Bier“.
Der stellvertretende Vereinsvorsteher stellt den Antrag, dem Vereinsvorsteher Pfr. Dannenbauer aufgrund seiner hervorragenden Leistungen beim Ankauf und der Verwaltung der Dreschgarnitur eine Belohnung von 20 Mark zu geben. Dieser lehnt dankend ab, ermahnt die Vereinsmitglieder zu Gemeinsinn und schließt mit den Worten: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“

1908
Das Bachingerische Anwesen, Haus Nr. 19, soll demnächst zum Verkauf angeboten werden. Der Darlehenskassenverein beschließt, den Kindern dabei behilflich zu sein. Der Verein übernimmt die Versteigerung und die Abrechnung (gegen Erstattung der Unkosten). Außerdem will sich der Verein an der Versteigerung selbst beteiligen, um den Preis zu treiben. Die Höchstsumme, bis zu der der Verein mitbieten darf, wird auf 12.000 Mark festgelegt.
Am Jahresende beträgt die Bilanzsumme des Vereins 118.596 Mark.

1910
Der Vorstand beschließt, dass die auf dem Verein ruhende Last von jährlich 3 Mark zur Alerheimer Brotspende mit dem 18-fachen Betrag von 54 Mark abgelöst werden soll.

Die Kirchenverwaltung in Alerheim stimmt der Ablösung des sogenannten Spendebrotreichnisses mit 54 Mark zu. Für 1911 muss der Darlehenskassenverein Wörnitzostheim allerdings noch einmal 3 Mark entrichten.

1911
Auf den 30. Juli war eine Aufsichtsratssitzung anberaumt worden, allerdings ist auf dem Anwesen des Rechners die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen, so­mit kann die Sitzung nicht abgehalten werden.

1912
Da es beim Dreschen zu Meinungsverschiedenheiten gekommen ist, wird auf Antrag des stellvertretenden Vorsitzenden eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen. Wenn durch Verschulden eines Mitglieds der Dreschtag nicht ordentlich ausgenutzt wird, so wird zur Deckung der Monteurskosten ein Zuschlag zum Stundenpreis eingeführt.

Im Oktober wird eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen, weil ein neuer Dreschwagen angeschafft werden soll. Drei Vereinsmitglieder hatten verschiedene Maschinen der Firmen „Epple & Buxbaum“ und „Speiser“ besichtigt. Ausschlaggebend ist schließlich, wo und in welcher Form das „Gsod“ (der anfallende Strohabfall beim Dreschen) aus der Maschine kommt. Schließlich wird einstimmig der Kauf einer sehr leistungsstarkten Maschine der Marke „LS“ beschlossen.

Im November beschließt der Verein, dass die Brotzeit für den Monteur der Dreschmaschine im November und Dezember wegfällt. Der Grund: Die Tage werden kürzer, der Drescherlohn aber nicht geringer.

1918
Die Gewinnverteilung wird bei der Generalversammlung wie folgt beschlossen: „Vom restierenden Gewinn von 256,48 Mark sollen 156,48 Mark dem Reparaturenkonto zugeschrieben werden, die verbleibenden 100 Mark dem Wohlfahrtsfond für die heimkehrenden Krieger.“

1926
Beitritt zur Raiffeisen-Waren-Hauptgenossenschaft und Umfirmierung zur „Wörnitzostheimer Spar- und Darlehenskasse“.

1929
Die Zinssätze ab 1. Januar 1929 betragen: 8 Prozent für Spareinlagen, 9 Prozent für Darlehen, 7 Prozent für Einlagen in laufender Rechnung, 9 Prozent für Darlehen in laufender Rechnung und für Waren 10 Prozent.

1930
Wegen Vereinheitlichung des Genossenschaftsverbandes wird der Übertritt zum Bayerischen Landesverband beschlossen.
Außerdem wird der Verein Mitglied der Bayerischen Zentral-Darlehenskasse München.

1931
Beitritt zur Eierabsatzgenossenschaft Bayern-Nord in Nürnberg.


1933
Der Wörnitzostheimer Bläsergruppe wird zur Beschaffung eines Althorns aus Vereinsmitteln ein Zuschuss von bis zu 35 Reichsmark zugebilligt. Bei einer eventuellen Auflösung der Bläser ist das Instrument an den jeweiligen Rechner des Darlehenskassenvereins abzugeben und bleibt Eigentum des Vereins.

1934
Die Inventuraufnahme am 31.12.33 hat folgende Werte vorgefunden: ein Kassenschrank, eine Mostpresse, drei Walzen, ein Kleereiber, ein Trieur, eine Viehwaage, eine Dezimalwaage, drei Häufelpflüge, eine Wiesenegge, eine Hedrichspritze, ein Trockenbeizapparat sowie 251,60 Mark Kassenbestand.

1935
Der Darlehenskassenverein übernimmt bei dem Verkauf des Anwesens von Emil Schleier, Hausnr. 18, die Vermittlung gegen eine Bezahlung von 2 % Provision.

1936
Dem Lehrer wird für die Schuljugend ein Zuschuss von 20 Reichsmark genehmigt.
Die Vereinsgeräte sollen künftig in der Schulscheune untergebracht werden, da der jetzige Unterstellraum als Feuerwehrrequisitenhaus ausgebaut werden soll.

1937
Von der Saatgutreinigungsanlage wurden im Laufe des Wirtschaftsjahres 412 Zentner Saatgut gereinigt. Der Zentner kostet zum Reinigen für die Vereinsgenossen 25 Pfennig, für Auswärtige 40 Pfennig.

1938
Für die vom Bezirksamt angeordnete Rattenbekämpfung wird aus dem Anschaffungsfond des Vereins ein Betrag von 100 Mark zur Verfügung gestellt.

Rechner Johannes Reinhard wird zu einer fünfwöchigen Wehrmachtsübung abberufen. Für diese Zeit wird Alt-Rechner Johannes Reinhard (der Vater des aktuellen Rechners) mit der Führung der Vereinsgeschäfte beauftragt. Mit der Einberufung zum Kriegsdienst von Reinhard jr. übernimmt sein Vater bis auf Weiteres die Rechnergeschäfte.

1939
Der Verein gewährt jedem Neugeborenen einen Gutschein in Höhe von 3 Reichsmark. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Sparkonto für das Kind angelegt wird und dann fortlaufend mindestens eine Reichsmark jährlich auf dem Konto angespart wird. Das Sparkonto bleibt gesperrt bis zum 14. Lebensjahr.

1940
Zum Tag der Deutschen Polizei gibt der Verein 10 Mark. Wegen des zweiten Kriegsweihnachten erhält jeder Kriegsteilnehmer der Gemeinde eine kleine Weihnachtsgabe von 2 Reichsmark.


1941
Die Genossenschaft beschließt die Anschaffung einer Zugmaschine mit den dazugehörigen Geräten. Der Preis beträgt insgesamt 10.330,30 Reichsmark.

1949
Ein neuer Kleereiber soll gekauft werden, da der alte nicht mehr zu reparieren ist. Der Verein ist zur Zeit allerdings nicht in der Lage, denselben zu bezahlen. So soll der Anschaffungsbetrag auf die einzelnen Betriebe umgelegt und bar eingefordert werden.

1950
Die jährlichen Umsätze betragen insgesamt 122.000 Mark.
 
1963
Die Raiffeisenkasse Wörnitzostheim feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Bei der Feststunde beschwört Vorstandsvorsitzender Karl Wild die Mitglieder und Kunden: „Unverändert steht das genossenschaftliche Gedankengut vor uns heute wie vor 50 und mehr Jahren. Das Aufgabengebiet allerdings hat sich in diesen Jahren wesentlich erweitert. Wir müssen uns nun im Ausbau unserer Einrichtungen wappnen, um allen Ansprüchen der Zukunft gerecht werden zu können. Schließen wir uns daher immer enger, wenn notwendig, zu größeren und leistungsstärkeren genossenschaftlichen Einrichtungen zur Erhaltung und Festigung des Bauernstandes zusammen. Wollen wir das Ererbte fortpflanzen nach dem Wahlspruch: Was einer nicht zuwege bringt, vereinter Kraft gar oft gelingt“.

1966
Der Verein kauft von der Gemeinde für 1.000 DM ein Grundstück, auf dem bereits das Lagerhaus steht.

Die Verschmelzung mit der Genossenschaftsbank in Alerheim wird einstimmig beschlosssen.

1981
Zusammenschluss der Raiffeisenbank Alerheim mit der Raiffeisenbank Möttingen.

2002
Zusammenschluss der Raiffeisenbank Möttingen mit der Raiffeisen-Volksbank Ries.

 

Hans Reinhard ist gebürtiger Wörnitzostheimer. Bereits sein Vater und sein Großvater waren jahrzehntelang als Rechner beim Darlehenskassenverein Wörnitzostheim engagiert. Der passionierte Ahnenforscher hat für uns die alten Protokollbücher und Dokumente des Darlehenskassenvereins Wörnitzostheim aus den Archiven gesichtet, sortiert und ins Reine geschrieben. Ohne seine Hilfe hätte diese vorliegende Chronik nicht erstellt werden können.
Herzlichen Dank dafür!

Christina Zuber

Spar- und Darlehensverein Laub - gegründet 1887
Nach der Gründung im Jahr 1887 fand im Januar 1888 die erste Generalversammlung der jungen Lauber Genossenschaft statt.
Das Protokoll der ersten Generalversammlung in Laub. Bild: RVB Ries Archiv

Die 125-jährige Geschichte der Raiffeisen-Genossenschaft in Laub ist Spiegelbild eines bewegten Wandels des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens.

Laub bestand Ende des 19. Jahrhunderts, wie alle Dörfer im Ries, aus vielen kleinen landwirtschaftlichen Anwesen. Ein Großteil der Böden war leicht sandig, die Ernten eher mager. Die Menschen hatten wenig zum Leben. Im Jahr 1887 entschlossen sich einige Lauber Bürger, einen Spar- und Darlehenskassenverein im Sinne des Gründervaters Friedrich Wilhelm Raiffeisen ins Leben zu rufen. Der Darlehenskassenverein gab den Menschen die Möglichkeit, Geld zu leihen. Als Sicherheit war regelmäßig ein solventer Bürger oder eine Hypothek auf dem Grundbesitz zu stellen. Der Darlehenskassenverein beschaffte Geld teils durch Anzeigen in der Zeitung, von anderen Darlehenskassen oder von Privatpersonen. Den Gläubigern  wurde damals ein Zins von vier Prozent geboten.

Wer einen Blick in die alten Chroniken wirft, gewinnt den Eindruck, dass mancher Bürger bereits bei hoher Verschuldung noch mehr gewagt hat. So wurde beispielsweise einem Anwesen in Laub ein Darlehen über 5.000 Mark gegen Hypothek auf das ganze Anwesen gewährt. Der Zinssatz wurde auf 4,5 Prozent festgesetzt. Die jährliche Tilgung betrug anfangs 50 Mark, ein paar Monate später wurde sie auf 100 Mark angehoben. Doch die Belastung war zu hoch, das Anwesen musste verkauft werden.
Es wird gesagt, dass in keinem anderen Dorf der Region die Not so groß war wie in Laub, so dass es in letzter Konsequenz immer wieder zu Versteigerungen kam.
 
1888
Bei der ersten beurkundeten Generalversammlung am 27. Januar sind 31 Mitglieder anwesend. Am 30. September erklärt der Vereinsvorsteher Johann Hertle, dass er sein Amt wegen Krankheit niederlegen müsse. Pfarrer Karl Bauer wird einstimmig als Nachfolger gewählt. Die Versammlung beschließt, dass dem Verein nur volljährige Personen der Gemeinde Laub beitreten können.
Da die Versammlung vom 30. September nicht ordnungsgemäßg einberufen war, muss sie am 30. Oktober wiederholt werden. Pfarrer Karl Bauer erhält wieder alle Stimmen der 29 anwesenden Mitglieder.


1890
Der Verein hat 61 Mitglieder, von denen 44 am 10. August zur Generalversammlung kommen.

1891
Es wird ein handgetriebener Trieur (Gerät zur Reinigung von   Getreide) angeschafft. Die Benutzung kostet für Vereinsmitglieder 5 Pfennig, Nichtmitglieder müssen 20 Pfennig zahlen.

1892
Mitglieder, die nicht an der Generalversammlung teilnehmen, müssen 20 Pfennig Strafe zahlen. Zum ersten Mal werden die Vorstandsmitglieder schriftlich mit Stimmzetteln gewählt.

1893
Der Besitzer eines Anwesens war verstorben. Erst nach Verkauf des Anwesens können der Schreiner, Totengräber und Lehrer bezahlt werden. Da kein Käufer für das Anwesen gefunden wird, muss der Darlehenskassenverein das Objekt übernehmen.

1895
Bürgermeister Andreas Lechner gibt das Amt des Rechners ab, da er die Entlohnung als zu gering empfindet. Lehrer Meyer wird als Rechner gewählt und ist mit der jährlichen Bezahlung von 200 Mark einverstanden.

1896
Die Mitglieder wählen Bürgermeister Andreas Lechner einstimmig zum Vereinsvorsteher.

1897
Es muss ein Anwesen wegen Überschuldung versteigert werden. Nachdem es keinen Käufer gibt, übernimmt der Darlehenskassenverein das Objekt im Rettungserwerb. Später wird das Wohnhaus für 800 Mark an die Gemeinde verkauft, die an dieser Stelle den Friedhof vergrößert.

1899
Die Scheune des Anwesens Nummer 48 wird zum Lagerhaus umgebaut. Darin sollen nun Trieur und Viehwaage aufgestellt werden. Pfarrer Melchior Kluger wird in den Aufsichtsrat gewählt.

1902
Zur Generalversammlung wird der Kauf einer Wiesenegge beschlossen. Außerdem wird auf Initiative des Vereinsrechners Lehrer Meyer eine Sterbefallversicherung eingeführt. Die Beiträge übernimmt der Darlehenskassenverein. Personen über 40 Jahre können kein Mitglied werden. Stirbt ein Mitglied, so werden 20 Mark an die Hinterbliebenen ausbezahlt.

Zur Generalversammlung am 21. Dezember scheidet Pfarrer Melchior Kluger als Mitglied aus dem Aufsichtsrat aus. In einem Vortrag kritisiert er die Vereinsführung und erinnert an die ursprünglichen Ziele des Gründervaters Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Pfarrer Kluger fordert, dass die Vereinsgeschäfte mit größter Gewissenhaftigkeit geführt werden.

1904
Im Frühjahr kommt Pfarrer Franz Xaver Weber nach Laub. Auch er ist mit der Vereinsführung nicht einverstanden. Er mischt sich in die Bankgeschäfte ein und rettet dadurch manches Anwesen in Laub.

1905
Auf das Betreiben von Pfarrer Weber hin, tritt der Vorstandsvorsitzende Andreas Lechner am 6. März zurück. In der Folge zieht Andreas Lechner von Laub weg.

August Zwerger wird zum Vorstandsvorsitzenden gewählt und Josef Michel, wohnhaft in Hausnummer 43, wird als Lagerhalter bestellt. Er erhält als Lohn 5 Pfennig pro abgegebenen Zentner. Pfarrer Weber wird bei der Generalversammlung Ende des Jahres in den Aufsichtsrat gewählt.


1906
Pfarrer Franz Xaver Weber wird, zusätzlich zu seinem Amt, zum Rechner gewählt.

1907
Pfarrer Weber scheidet aus dem Aufsichtsrat aus und Xaver Singer wird in den Vorstand gewählt.

1910
Pfarrer Weber hört als Rechner auf. Als Nachfolger wird Eduard Haas bestellt.

1912
Der Darlehenskassenverein Laub feiert sein 25-jähriges Bestehen.

1917
Der bisherige Lagerhalter und Wiegemeister Josef Michel ist verstorben. Als sein Nachfolger wird Xaver Singer bestellt.

1918
Während des Ersten Weltkrieges (1914-1918) werden 100.000 Mark Kriegsanleihen gezeichnet.
Am 12. Mai 1918 wird eine Fuhrwerkswaage angeschafft.

1919
Für die Kriegsheimkehrer wird eine Begrüßungsfeier organisiert, dafür stehen 400 Mark zur Verfügung.

1922
Leo Michel wird zum Rechner gewählt.

1928
Gregor Löfflad wird zum Vorstandsvorsitzenden des Darlehenskassenvereins gewählt.

1932
Der Darlehenskassenverein tritt auf Beschluss des Aufsichtsrates der Eierabsatzgenossenschaft „Bayern Nord“ mit Sitz in Nürnberg bei.

1937
Der Darlehenskassenverein feiert 50 Jahre. Als Zehrgeld gibt es für jeden Anwesenden eine Mark. Glückwünsche gehen besonders an Xaver Singer, der seit 29 Jahren in der Vorstandschaft ist, und an das älteste Mitglied Sebastian Mielich, der seit über drei Jahrzenten in der Verwaltung mitwirkt.
          
1938
Bei der Generalversammlung wird eine Bilanzsumme von 102.333,98 Mark und ein Umsatz von 187.979,33 Mark ausgewiesen.

1942
Der Maschinen- und Gerätebestand umfasst laut Vorstandsprotokoll: je eine Wiesenegge, Ackerwalze, Fuhrwerkswaage, Saatgutreinigungsanlage, einen Beizapparat und einen Kleereiber. Außerdem zwei Dezimalwaagen, Sackkarren, einen Kassenschrank mit Geldkassette und 80 Heimsparbüchsen. In den Jahren 1945 und 1947 finden keine Generalversammlungen statt. Erst am 11. Mai 1947 kommen die Mitglieder in Laub wieder zusammen. Gregor Löfflad tritt als Vorstandsvorsitzender zurück, das Amt übernimmt August Zwerger.

1949
Xaver Singer, bisheriger Lagerhalter und Wiegemeister, ist verstorben. Er hatte 42 Jahre lang als Mitglied im Vorstand des Darlehenskassenvereins mitgewirkt. Anton Singer wird zu seinem Nachfolger bestellt. Die Familie Singer betreut das Lagerhaus, die Fuhrwerks- und auch die Viehwaage insgesamt 64 Jahre lang.

1954
In der Generalversammlung am 19. September wird ein Gesamtumsatz von 388.549,77 D-Mark für das Jahr 1953 ausgewiesen, die Bilanzsumme beträgt 96.549 D-Mark. Ein neues Lagerhaus soll gebaut werden.

1955
Sebastian Bickelbacher wird für 25 Jahre Rechnertätigkeit geehrt.

1956
Sebastian Bickelbacher legt das Amt des Rechners nieder. Sein Nachfolger wird Otto Seefried.

1959
Ein neues Lagerhaus soll gebaut werden. Vorstand und Aufsichtsrat übergeben den Bauunternehmen Otto Michel (Laub) und Leonhard Hertle (Schwörsheim) in Arbeitsgemeinschaft den Neubau des Lagerhauses.

1960
Michael Bayerle wird zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.

1962
Grund zum Feiern: 75 Jahre Darlehenskassenverein Laub.

1964
Die Aktivkreditgrenze für den Vorstand soll auf 20.000 D-Mark, für Vorstand und Aufsichtsrat auf 50.000 D-Mark erhöht werden. Einige Mitglieder äußern Bedenken ob der hohen Kreditgrenze von 50.000. Bei der Abstimmung sind 46 dafür, 16 stimmen dagegen, drei enthalten sich.

1968
Die Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Schwörsheim wird abgelehnt. Von 54 Anwesenden stimmen 35 dafür, doch die für die Fusion erforderliche Dreiviertelmehrheit fehlt.

1969
Für die Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Schwörsheim stimmen im dritten Wahlgang von 62 anwesenden Stimmberechtigten 45 dafür, das sind genau 75 Prozent.Von der Raiffeisenkasse Laub werden drei Vertreter in den neuen Vorstand gewählt: Anton Singer, Josef Seefried und August Zwerger.

1975
Die neue Zahlstelle in Laub wird eingeweiht.
Nach dem Tod von August Zwerger wird Stefan Eireiner als Nachfolger in den Aufsichtsrat gewählt.

1980
Die Raiffeisenkasse Schwörsheim schließt sich mit der Raiffeisen-Volksbank Oettingen zusammen. Diese fusioniert 1998 mit der Raiffeisen-Volksbank Nördlingen zur Raiffeisen-Volksbank Ries.

2005
Die Zahlstelle wird in eine SB-Stelle umgewandelt. Die Genossenschaftsbank investiert in einen Geldausgabe-Automaten und in einen Kontoauszugsdrucker.

Im Jubiläumsjahr 2012 werden die Mitglieder aus Laub durch Michael Lechner und Georg Seefried jun. in der Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Ries repräsentiert.

 

Die vorliegende Chronik ist im Vorfeld des 125-jährigen Jubiläums der Genossenschaft in Laub entstanden. Altbürgermeister Anton Singer hat die alten Protokollbücher und Dokumente des Darlehenskassenvereins Laub aus den Archiven gesichtet, sortiert und ins Reine geschrieben. Ohne seine Hilfe hätte diese vorliegende Chronik nicht erstellt werden können. Herzlichen Dank dafür!

-Christina Zuber-



Spar- und Darlehenskassenverein Laub - gegründet 1887

125 Jahre Raiffeisenkasse Laub (Darlehenskassenverein)

Ein Rückblick von Anton Singer zum 125-jährigen Gründungsjubiläum

 

 

Es war das Jahr 1887, als sich Lauber Bürger entschlossen, eine örtliche Niederlassung des Spar- und Darlehenskassenvereins im Sinne des Gründervaters Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu gründen.

 

In Laub gab es viele kleine landwirtschaftliche Anwesen, ein Großteil der Böden war leicht sandig, es gab magere Ernten, die Leute waren arm und hatten wenig zum Leben.

 

Durch den Darlehenskassenverein hatten die Menschen die Möglichkeit, Geld zu leihen, in der Hauptsache durch Bürgschaften, aber auch durch Hypotheken. Der Darlehenskassenverein beschaffte Geld teils durch Anzeigen in der Zeitung, von anderen Darlehenskassen oder von Privatpersonen. Für die Gläubiger (?) wurden 4 % Zins geboten.

 

Man gewinnt den Eindruck, dass von manchen Bürger trotz der Armut zu viel Geld aufgenommen und ausgegeben wurde,

 

Ein Beispiel: Einem Anwesen wurde ein Darlehen gegen Hypothek auf das ganze Anwesen von 5000 Mark zu einem Zinssatz von 4 1/2 % gewährt. Die jährliche Tilgung wurde anfangs auf 50 Mark, ein paar Monate später auf 100 Mark festgesetzt. Die Belastung war zu hoch, kurze Zeit später wurde das Anwesen versteigert.

 

Vom Hörensagen weiß man, dass in keinem anderen Dorf so viele Anwesen versteigert wurden wie in Laub. Die Armut war unbeschreiblich.

 

Durch die Übernahme von Bürgschaften kam manche Familie in Armut wenn die Bürgschaft nicht bezahlt werden konnte.

 

Pfarrer Franz Xaver Weber kam 1904 nach Laub, er war mit den Praktiken der Vereinsführung nicht einverstanden. Er mischte sich in die Bankgeschäfte ein, dadurch rettete er manchen Anwesen vor der Zerschlagung und dem Verkauf. Durch Pfarrer Weber kam es zum Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden. Der Darlehenskassenverein gewann wieder das Vertrauen der Mitglieder und der Dorfbewohner.

 

 

 

Die erste beurkundete Generalversammlung war am 27. Januar 1888. Es waren 31 Mitglieder anwesend, Vorstandsvorsitzender war Johann Hertle.

 

Am 30. September 1888 wurde eine Versammlung einberufen. Der Vereinsvorsteher Johann Hertle erklärte, dass er wegen gefährlicher und langwieriger Krankheit sein Amt niederlegen muss. Pfarrer Karl Bauer wurde einstimmig zum Vereinsvorsitzenden gewählt. Das Protokoll wurde von allen Anwesenden unterzeichnet.

 

Diese Versammlung vom 30. September war nicht ordnungsgemäß einberufen. Deshalb wurde am 30. Oktober 1888 wieder eine Versammlung einberufen. Erneuter Tagesordnungspunkt war die Wahl des Vorsitzenden. Diese wurde durch Akklamation der anwesenden 29 Mitglieder durchgeführt. Ein einstimmiges Wahlergebnis entfiel auf Pfarrer Karl Bauer.

 

Generalversammlung 19. März 1890 – Gründung einer Wirtschaftsgenossenschaft (Einkauf von Konsumartikeln).

 

Laut Generalversammlung von 10. August 1890 hatte der Verein damals 61 Mitglieder, davon waren 44 anwesend.

 

Generalversammlung 12. April 1891

Es wurde ein handgetriebener Trieur (Getreidereinigungsmaschine) angeschafft. Für die Benützung zahlten Vereinsmitglieder 5 Pfennig, Nichtmitglieder 20 Pfennig.

 

Generalversammlung 15. August 1892

Mitglieder, welche an der Versammlung nicht teilnahmen,  wurden mit 20 Pfennig Strafe belegt.

 

Generalversammlung 10. Oktober 1892

Zum erstem Mal wurden die Vorstandsmitglieder mit Stimmzettel schriftlich gewählt.

 

Generalversammlung 22. Mai 1893

Der Besitzer des Anwesen Hausnummer 12 war verstorben. Erst nach Verkauf des Anwesens konnten der Schreiner, Totengräber und Lehrer bezahlt werden. Käufer des Anwesens war der Darlehenskassenverein.

 

Generalversammlung 4. August 1895

Bürgermeister Andreas Lechner gibt das Amt des Rechners wegen Unterbezahlung auf. Lehrer Meyer wurde als Rechner gewählt. Er ist mit der jährlichen Bezahlung von 200 Mark einverstanden.

 

Generalversammlung 26. April 1896

Bürgermeister Andreas Lechner wurde einstimmig zum Vereinsvorsteher gewählt. Seine Amtszeit war für die Schuldner eine Zeit der Angst und des Schreckens.

 

Generalversammlung 21. November 1897

Das Anwesen Nummer 48 wurde wegen Überschuldung versteigert. Käufer war der Darlehenskassenverein. Der Verein verkaufte das Wohnhaus an die Gemeinde für 800 Mark zu Vergrößerung des Friedhofs.

 

Generalversammlung 6. November 1898

Kauf einer größeren Viehwaage

 

Generalversammlung17. September 1899

Die Scheune des Anwesens Hausnummer 48 wird zum Lagerhaus umgebaut. Darin sollen der Trieur und die Viehwaage aufgestellt werden. Pfarrer Melchior Kluger wurde in den Aufsichtsrat gewählt.

 

Generalversammlung 23. Februar 1902

Auf Betreiben des Vereinsrechners, Lehrer Meyer, wurde eine Sterbefallversicherung eingeführt. Die Beiträge wurden vom Darlehenskassenverein übernommen. Personen über 40 Jahre konnten kein Mitglied werden. Starb ein Mitglied, so wurden 20 Mark an die Hinterbliebenen ausbezahlt. Auch wurde der Kauf einer Wiesenegge beschlossen.

 

Generalversammlung 21. Dezember 1902

Das Aufsichtsratsmitglied Pfarrer Melchior Kluger schied wegen Wohnortwechsel aus dem Aufsichtsrat aus. Er kritisierte in einem Vortrag die Vereinsführung und erinnerte an die Ziele des Gründervaters Raiffeisen und verlangte, dass die Vereinsgeschäfte mit größter Gewissenhaftigkeit geführt werden. Aufgrund der Anschuldigungen wurde der Zinssatz für Darlehen von 5 auf 4 Prozent gesenkt.

 

Pfarrer Weber kam im Frühjahr 1904 nach Laub. Auch er war mit den Geschäftspraktiken des Darlehenskassenvereins durchaus nicht einverstanden. Er mischte sich in die Geschäfte ein und rettete dadurch manches Anwesen vor der Zerschlagung.

 

Generalversammlung 5. März 1905

In die bestehende Zuchtstiergenossenschaft konnte jedes Mitglied eintreten.

 

Generalversammlung 16. April 1905

Andreas Lechner trat am 6. März 1905 als Vorstandsvorsitzende zurück.

 

Generalversammlung 28. Mai 1905

August Zwerger Hausnummer 80 wurde zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.

 

Generalversammlung 30. Juli 1905

Josef Michel, wohnhaft in dem Hausnummer 43, wurde als Lagerhalter bestellt. Er erhielt als Lohn 5 Pfennig je abgegebenen Zentner.

 

Sitzung Vorstand und Aufsichtsrat 18. August 1905

Der ehemelige Vorsitzende Andreas Lechner konnte sich im Dorf wegen seines brutalen Vorgehens nicht mehr halten. Er verkaufte sein gesamtes Anwesen Hausnummer 11 an den Darlehenskassenverein, die Grundstücke, das Mobiliar, Geräte und Erntevorräte für 29000 Mark und zog von Laub weg.

 

Generalversammlung 10. Dezember 1905

Herr Pfarrer Franz Xaver Weber wurde in den Aufsichtsrat gewählt. Er wurde in der Generalversammlung am 1. Juli 1906 zum Rechner gewählt.

 

Vorstandsprotokoll 26. Mai und 4. August 1907

Gegen den ehemaligen Vorsitzenden Andreas Lechner soll gerichtlich vorgegangen werden.

 

Vorstandsprotokoll 1. Dezember 1907

Pfarrer Weber schied aus dem Aufsichtsrat aus. Xaver Singer wurde in die Vorstandschaft gewählt.

 

Vorstandsprotokoll 31. Januar 1910

Pfarrer Weber hörte als Rechner auf. Als Nachfolger wurde Eduard Haas, wohnhaft Hausnummer 61, bestellt.

 

Generalversammlung 8. Dezember 1912

Es wurden 25 Jahre Darlehenskassenverein gefeiert.

 

Aufsichtsratprotokoll 16. März und 9. April 1918

Es wurden während des 1. Weltkriegs 100.000 Mark Kriegsanleihen gezeichnet.

 

Aufsichtsratprotokoll 17. Mai 1917

Der bisherige Lagerhalter und Wiegemeister Josef Michel, wohnhaft in Hausnummer 43, war verstorben. Als Nachfolger wurde Xaver Singer bestellt.

 

12. Mai 1918

Es wurde eine Fuhrwerkswaage angeschafft.

 

Generalversammlung 9. November 1919

für die Kriegsheimkehrer aus dem 1. Weltkrieg wurde eine Begrüßungsfeier abgehalten. Dafür wurden 400 Mark bereitgestellt.

 

3. April 1922

Leo Michel Hausnummer 43 wurde zum Rechner gewählt.

 

Generalversammlung 6. Mai 1928

Gregor Löfflad Hausnummer 7 wurde zum Vorstandsvorsitzender gewählt.

 

Generalversammlung 10. August 1930

Sebastian Bickelbauer Hausnummer 70 wurde zum Rechner gewählt.

 

10. Februar 1932 Beschluss des Aufsichtsrat

Der Darlehenskassenverein trat der Eierabsatzgenossenschaft „Bayern Nord“ mit Sitz in Nürnberg bei.

 

6. März 1932 Beschluss des Aufsichtsrat

Kauf einer Ackerwalze

 

Generalversammlung 1. Dezember 1935

Es wurde ein Trockenbeizapparat angeschafft.

 

Generalversammlung 9. Mai 1937

Es wurde 50 Jahre Darlehenskassenverein gefeiert. Als Zehrgeld gab es für jeden Anwesenden 1 Mark.

Glückwünsche für Xaver Singer für 29 Jahre in der Vorstandschaft und an das älteste Mitglied Sebastian Mielich, welcher über 3 Jahrzehnte in der Verwaltung mitwirkte.

Antrag auf Kauf einer Saatgutreinigungsanlage.

 

Generalversammlung 22. Mai 1938

Bilanzsumme      102.333,98 Mark

Umsatz                187.979,33 Mark

Vorstandsprotokoll 2. Januar 1942

Maschinenbestand und Geräte

je eine Wiesenegge, Ackerwalze, Fuhrwerkswaage, Beizapparat, Saatgutreinigungsanlage, Kleereiber,

je zwei Dezimalwaagen, Sackkarren

ein Kassenschrank mit Geldkassette, 80 Heimsparbüchsen

 

Generalversammlung

In den Jahren 1945 und 46 wurde keine Generalversammlung abgehalten. Die nächste Generalversammlung fand am 11. Mai 1947 statt. Gregor Löfflad trat als Vorstandsvorsitzender zurück. August Zwerger wurde zum Vorstandsvorsitzender gewählt.

 

April 1949

Der bisherige Lagerhalter und Wiegemeister Xaver Singer war verstorben. Er war auch 42 Jahre Mitglied in der Vorstandschaft. Als Nachfolger wurde Anton Singer bestellt.

Familie Singer betreute das Lagerhaus, die Fuhrwerks- und auch Viehwaage 64 Jahre.

 

Generalversammlung 19. September 1954

Gesamtumsatz 1953   388.549,77 DM

Bilanzsumme                 96.549 DM

Beschluss: Bau eines neuen Lagerhauses

 

Generalversammlung 1955

Rechner Bickelbacher wurde für 25 Jahre Rechnertätigkeit geehrt.

 

Generalversammlung 5. August 1956

Rechner Bickelbacher hörte als Rechner auf. Zum Nachfolger wurde ab 1. September 1956 Otto Seefried bestellt.

 

Generalversammlung 24. Mai 1959

Beschluss Neubau des Lagerhauses

 

Generalversammlung 27. Juni 1959

Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat

 

Der Lagerhausneubau wurde an die Bauunternehmer Otto Michel aus Laub und Leonhard Hertle aus Schwörsheim in Arbeitsgemeinschaft übergeben.

 

Generalversammlung 17. Juni 1960

Michael Bayerle Hausnummer 60 wurde zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.

 

Generalversammlung 6. Juli 1961

In der Generalversammlung wurde beschlossen, eine Scheibenegge anzuschaffen.

 

Generalversammlung 2. Mai 1962

Es wurde 75 Jahre Darlehenskassenverein Laub gefeiert.

 

Vorstandsbeschluss 1. Februar 1963

Es wurde eine Unkrautspritze angeschafft.

 

Generalversammlung 5. März 1964

Tagesordnung: Erhöhung der Aktivkreditgrenze für den Vorstand auf     20.000 DM und 50.000 DM für Vorstand und Aufsichtsrat. Einige Mitglieder hatten Bedenken, das 50.000 DM Kredit zu hoch seien. Die Abstimmung ergab 46 Stimmen dafür, 16 Stimmen dagegen und 3 Enthaltungen.

 

Generalversammlung 3. Dezember 1968

Einer Verschmelzung mit einer anderen Raiffeisenkasse wurde nicht zugestimmt.

 

Generalversammlung 13. Dezember 1968

Der Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Schwörsheim wurde nicht zugestimmt. Es gab nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Von 54 Anwesenden stimmten 35 für Schwörsheim.

 

Generalversammlung 6. März 1969

Für die Verschmelzung mit der Raiffeisenkasse Schwörsheim stimmten im   3. Wahlgang von 62 anwesenden Stimmberechtigten 45 für Schwörsheim. Es stimmten genau 75 % für die Verschmelzung.

 

Von der Raiffeisenkasse Laub wurden 3 Vertreter in den neuen Vorstand gewählt. Das waren Anton Singer, Josef Seefried, und August Zwerger.

 

Einweihung der neuen Zahlstelle in Laub am 3. Mai 1975

 

Nach dem Tod August Zwergers wurde Stefan Eireiner aus Laub als Nachfolger in den Aufsichtsrat gewählt.

 

 

Generalversammlung 23. November 1980

Einweihung des neuen Bankgebäudes in Schwörsheim.

Verschmelzung mit der Raiffeisenbank Oettingen.

 

Anton Singer ist das Mitglied, das am längsten der Raiffeisengenossenschaft angehört. Er wurde am 26. Oktober 1949 als Mitglied beim Darlehenskassenverein eingetragen.

 

 

Vorstandsvorsitzende

1887 – 1889        Johann Hertle

1889 – 1890        Pfarrer Karl Bauer

1890 – 1891        Anton Reichherzer

1891 – 1896        Johannes Rauch

1896 – 1905        Andreas Lechner

1905 – 1926        August Zwerger

1926 – 1928        Eduard Haas

1928 – 1947        Gregor Löfflad

1947 – 1960        August Zwerger

1960 – 1969        Michael Bayerle

 

Aufsichtsratvorsitzende

1887 – 1890        Michael Schilling

1890 – 1894        Alban Maier

1894 – 1902        Johann Herrmann

1903 – 1905        August Zwerger

1905 – 1909        Sebastian Mielich

1910 – 1921        Johann Bayerle

1921 – 1925        Eugen Hönle

1925 – 1935        Pankratz Seefried

1935 – 1964        August Braun

1964 – 17.03.1969      Karl Haas

 

 

Herzlichen Dank an Anton Singer, der diese Chronik zusammengestellt hat.